Ein neuer Bericht von S3 Partners zeigt, wie viel Geld gegen Automobilaktien gewettet wird. Welche Autobauer sind nach Tesla am stärksten leerverkauft?

Die US-Autobauer-Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) fordert von Ford, General Motors (GM) und Stellantis hohe Lohnerhöhungen und eine Vier-Tage-Woche. Die Forderungen drohen die Kostenstrukturen in der Branche zu verändern und verschaffen den nicht gewerkschaftlich organisierten Herstellern von Elektrofahrzeugen einen Vorsprung. Trotzdem ist Tesla mit Abstand die am stärksten leerverkaufte Automobilaktie.

Leerverkäufer haben laut Daten von S3 Partners Aktien von Tesla im Wert von rund 22 Milliarden US-Dollar geshortet. Das ist etwa das Zehnfache des Wertes der am zweitstärksten leerverkauften Autoaktie Rivian. Ford ist mit 1,9 Milliarden US-Dollar die drittgrößte Leerverkaufsaktie. General Motors und Stellantis stehen auf den Plätzen sieben und zehn der am meisten leerverkauften Aktien.

Warum Tesla? Bären favorisieren die Aktie, weil sie mit dem 58-fachen der für 2024 geschätzten Gewinne gehandelt wird. Ford dagegen nur etwa mit dem 6,6-fachen.

Der Gesamtbetrag der geliehenen und verkauften Mittel ist ein Maß für die Leerverkaufsaktivität. Er zeigt, wie hoch das Risiko der Leerverkäufer ist. Ein weiteres Maß ist die Menge der leerverkauften Aktien im Verhältnis zur Gesamtmenge der zum Handel verfügbaren Aktien. Diese Zahl wird üblicherweise als Leerverkaufsquote bezeichnet.

Fast drei Prozent der für den Handel verfügbaren Tesla-Aktien sind leerverkauft. Die durchschnittliche Leerverkaufsquote für eine Aktie im S&P 500 liegt laut Barron’s bei etwa zwei Prozent. Damit liegt die Leerverkaufsquote bei Tesla zwar nicht weit über dem Durchschnitt, kann aber angesichts einer Marktkapitalisierung von rund 830 Milliarden US-Dollar auch nicht besonders hoch sein. Leerverkäufer verfügen nicht über das notwendige Kapital, um noch mehr  Tesla-Aktien zu shorten.

Die Leerverkaufsquote für Ford, GM und Stellantis liegt bei vier, zwei und zwei Prozent. Trotz des UAW-Streiks ist der durchschnittliche Leerverkaufsanteil bei den Aktien traditioneller Autohersteller nicht so hoch.

Der Anteil der Leerverkäufe bei E-Auto-Startups ist dagegen der höchste unter den Autoaktien. Der Anteil der Leerverkäufe bei Fisker liegt bei 43 Prozent – dem höchsten Wert laut S3. Lucid folgt mit einer Shortquote von 23 Prozent und Nikola und Rivian kommen auf etwa 21 beziehungsweise 13 Prozent.

Fisker, Lucid, Nikola und Rivian erwirtschaften noch kein Geld und generieren keinen freien Cashflow. Die bärische Positionierung der Anleger zeigt, dass sie nicht daran glauben, dass alle Elektroauto-Start-ups es zukünftig schaffen werden.

Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion


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