Gleich neun Aktien im Dow-Jones-Index sind so stark gefallen, dass sie sich in einem überverkauften Bereich bfinden. Lohnt sich der Einstieg jetzt?

Der Ausverkauf bei den Aktien im Dow-Jones-Index und im S&P 500 im September ist so heftig, dass einige beginnen sich zu fragen, ob er nicht etwas übertrieben ist. Neun Dow-Aktien, darunter Branchen-Schwergewichte wie Nike, 3M und McDonald's, befinden sich mittlerweile in einem "extrem überverkauften" Bereich, zitiert Investor's Business Daily (IBD) Berechnungen von Bespoke Investment.

Das bedeutet, dass sie mit zwei Standardabweichungen gegenüber ihren Durchschnittskursen der letzten 50 Tage gehandelt werden. Die Standardabweichung einer Aktie misst, wie stark die Kurse in der Vergangenheit geschwankt haben. Oft wird auch der Begriff Volatilität verwendet. Bei zwei Standardabweichungen ist ein „extremer“ Bereich erreicht, in den Aktien relativ selten kommen.

"Einige dieser Titel waren in letzter Zeit so schwach, dass sie wieder sehr interessant geworden sind", so Bespoke.

Der August und auch der September waren harte Monate für Aktien, auch für die Giganten im Dow. Nach seinem Höchststand am 1. August dieses Jahres ist der Dow-Index im vergangenen Monat um 2,4 Prozent gefallen und im laufenden um weitere drei Prozent. Doch das ist nur ein Teil der trüben Entwicklung, die bei einigen dieser Großkonzerne noch enttäuschender war.

Sieben der im Dow enthaltenen Aktien haben im Vergleich zum August zehn Prozent oder mehr verloren. Und eine überraschende Anzahl von Dow-Aktien, nämlich die Hälfte, liegt nun für das gesamte Jahr im Minus.


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Nike ist bei den überverkauften Aktien meilenweit vorne – zumindest von US-Börsenstart heute. Laut Bespoke tendiert die Aktie um fast 19 Prozent unter ihrem gleitenden 50-Tage-Durchschnitt. Die Aktien des Sportartikelriesen sind in diesem Jahr um mehr als 23 Prozent gefallen. Das dürfte sich bei US-Handelsstart ändern, nachdem Nike am Donnerstag nach Börsenschluss überraschend gute Zahlen bekannt gegeben hat.

3M ist ein weiterer Dow-Titel, der unter die Räder gekommen ist. Die Aktien liegen mehr als neun Prozent unter ihrem gleitenden 50-Tage-Durchschnitt. Hier gibt es jedoch nicht nur Rauch, sondern auch Feuer. Produkthaftungsansprüche und ein verlangsamtes Wachstum machen dem Unternehmen zu schaffen. Der bereinigte Gewinn je Aktie des Unternehmens dürfte 2023 um mehr als zwölf Prozent sinken.

Den richtigen Zeitpunkt zum Einstieg bei einer Aktie abzupassen, ist selbst den größten Börsenprofis nicht möglich. Sicherlich gibt es Gründe, warum diese Aktien in diesem Jahr bislang dem Markt so stark hinterherhinken. Gleichzeitig ist es aber auch so, dass die Zeiträume, in denen bestimmte Aktien überkauft oder überverkauft sind, meist zeitlich begrenzt sind.

"So wie Aktien nicht ewig überkauft bleiben, bleiben sie auch nicht ewig überverkauft (es sei denn, sie gehen in Konkurs)", bringt es Bespoke auf den Punkt.

Die am meisten überverkauften Aktien im Dow-Index in Relation zu ihrem 50-Tages-Durchschnitt:

  Unternehmen           Abweichung vom 50-Tages-Durchschnitt  
Nike -12,38%
3M -9,16%
American Express -7,51%
McDonald's -6,83%
Home Depot -6,63%
Coca-Cola -6,27
Dow -5,34%
Visa -4,61%
Procter & Gamble -3,98%

Quelle: Bespoke Investment Group, S&P Global Market Intelligence, IBD

Autor: Ingo Kolf für wallstreetONLINE Zentralredaktion


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