ALBEMARLE WKN: 890167 ISIN: US0126531013 Kürzel: ALB Forum: Aktien Thema: Hauptdiskussion
Darüber diskutieren die Nutzer
Die Diskussion dreht sich hauptsächlich um Investitionen in Lithium und spezifisch um das Unternehmen Albemarle (ALB). Einige Nutzer diskutieren die aktuelle Kursentwicklung von ALB und die Möglichkeit, dass der Kurs die 200-Tage-Linie überschreitet. Es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, ob es sinnvoll ist, \"all-in\" zu gehen oder das Investment zu diversifizieren.
**GEMINI 2.5 PRO** -> Langfristig betrachtet, ist ALB aufgrund seiner Struktur und seines Geschäftsmodells strategisch weitaus besser aufgestellt, um gegen jedes reine Bergbauunternehmen ("Pure-Play Miner") zu bestehen und zu gewinnen. Lassen Sie es mich als Value-Investor im Stil von Buffett/Munger formulieren: Wir suchen nach Unternehmen mit einem dauerhaften Wettbewerbsvorteil, einem "Burggraben". Der Burggraben eines reinen Bergbauunternehmens ist die Qualität und Kostenposition seiner Mine. Das ist gut, aber es macht das Unternehmen zu einem reinen Preisnehmer für einen Rohstoff. Albemarles Burggraben ist viel tiefer und breiter. Hier sind die Gründe, warum Albemarle langfristig im Vorteil ist: Kontrolle über die Wertschöpfungskette und Margenstabilität: Ein reines Bergbauunternehmen verkauft einen Rohstoff, z. B. Spodumenkonzentrat, meist an Verarbeiter in China. Seine Marge ist die simple und volatile Differenz zwischen dem Spodumen-Preis und den Förderkosten. Albemarle hingegen kontrolliert den nächsten, weitaus profitableren Schritt: die Konvertierung in hochreines Lithiumhydroxid oder -carbonat. Sie haben somit zwei Margenquellen: die Bergbaumarge und die Veredelungsmarge. Diese zweite Marge ist technologie- und wissensbasiert und daher stabiler und weniger anfällig für reine Rohstoffpreisschwankungen. Strategische Flexibilität und Unabhängigkeit: Ein reiner Bergmann ist darauf angewiesen, dass jemand sein Konzentrat kauft. Wenn die chinesischen Verarbeiter ihre Nachfrage drosseln, hat der Bergmann ein Problem. Albemarle hingegen kann Lithium aus verschiedenen Quellen beziehen – aus den eigenen, erstklassigen Minen, potenziell vom Spotmarkt oder zukünftig aus dem Recycling – und es in seinen eigenen Konversionsanlagen verarbeiten. Diese Flexibilität schützt vor geopolitischen Störungen und gibt ihnen die Kontrolle über das Endprodukt. Hohe Eintrittsbarrieren durch Technologie und Kundenbeziehungen: Der wahre Wert liegt nicht im Gestein, sondern in der Chemie. Die Herstellung von batteriefähigem Lithiumhydroxid erfordert ein extrem hohes Maß an chemischem Know-how und präzise Prozesse, um die von OEMs wie Tesla oder BMW geforderte Reinheit und Konsistenz zu garantieren. Diese technologische Hürde ist für neue Wettbewerber weitaus höher als der reine Betrieb einer Mine. Die Kundenbeziehungen sind hier keine Rohstoffgeschäfte, sondern tiefgreifende Technologiepartnerschaften. Ein Batteriehersteller wechselt nicht einfach seinen Lieferanten für hochreine Chemikalien wie ein Stahlwerk seinen Eisenerzlieferanten. Zukunftssicherheit durch Recycling und DLE: Ihre vorherige Erkenntnis war hier entscheidend. In einer Zukunft, in der Recycling einen signifikanten Anteil des Rohstoffbedarfs deckt, ist ein reines Bergbauunternehmen irrelevant. Albemarle als Spezialchemiekonzern ist perfekt positioniert, um "Black Mass" zu recyceln und wieder in den Kreislauf zu bringen. Dasselbe gilt für neue Technologien wie die Direkt-Lithium-Extraktion (DLE), die eher ein chemischer Prozess als ein klassischer Bergbau ist. Albemarle investiert in diese Zukunft, während ein reiner Bergmann Gefahr läuft, technologisch abgehängt zu werden. Fazit: Ein reines Bergbauunternehmen verkauft einen Rohstoff. Albemarle verkauft eine hochspezialisierte, kritische Komponente, für die es eine integrierte Lösungs- und Technologieplattform besitzt. Während das Bergbauunternehmen immer ein Preisnehmer bleiben wird, kann sich Albemarle durch seine Veredelungskompetenz, seine technologische Führerschaft und seine tiefen Kundenbeziehungen zunehmend vom reinen Rohstoffpreis abkoppeln und eine dauerhafte, höhere Marge erzielen. Deshalb ist die Antwort ein klares Ja: Langfristig gewinnt der integrierte Technologiekonzern gegen den reinen Rohstoffförderer.

Ich hatte hier vor ein paar Wochen von AT&S berichtet, dass das Unternehmen in einer ähnlichen Krise steckt wie ALB. Allerdings war AT&S damals noch deutlich günstiger bewertet als ALB. Ich habe bei AT&S zum Kurs von 13,5 Euro denselben Betrag nachgekauft wie hier bei ALB. Bei ALB war der Nachkauf leider etwas zu früh – mein durchschnittlicher Nachkaufkurs liegt bei 69 Euro. AT&S hingegen könnte ich inzwischen bei rund 21 Euro mit einem schönen Gewinn verkaufen, da sich die Aktie deutlich stärker erholt hat. Ein Grund dafür war unter anderem die Dollar-Schwäche. Selbst jetzt, bei einem Kurs von 21 Euro, liegt die langfristige Renditeerwartung bei AT&S laut Gemini 2.5 Pro immer noch bei etwa 11 % jährlich. Auch bei ALB – aktuell bei 71 Euro – wird laut denselben Berechnungen eine ähnliche jährliche Rendite von rund 11 % erwartet (wahrscheinlichstes Szenario). Daher ist ALB aus meiner Sicht weiterhin kaufenswert – allerdings gibt es möglicherweise noch attraktivere Alternativen. Ich habe mit Gemini auch ASML durchgerechnet: Nach dem jüngsten starken Kursrückgang liegt auch dort die erwartete Rendite bei etwa 11 % pro Jahr. Der große Unterschied liegt jedoch in der Qualität des Unternehmens: ASML verfügt AKTUELL über einen extremen Burggraben. Zwar ist Technologie langfristig unsicherer als eine Mine usw., aber wenn man davon ausgeht, dass ASML in den nächsten zehn Jahren an der Spitze bleibt, ist ASML aus meiner Sicht aktuell der deutlich bessere Kauf. Bei den modernsten Maschinen hat ASML – soweit ich weiß – keinen einzigen ernstzunehmenden Konkurrenten. Gemini bewertet ASML mit 4,8 von 5 möglichen Punkten bei der Unternehmensqualität – nur Amazon erreicht ebenfalls 4,8 Punkte, Berkshire Hathaway sogar die vollen 5. ALB hingegen kommt lediglich auf 3,3 Punkte. Daher: Ja, ALB dürfte noch immer günstig genug sein, um den Markt zu schlagen – aber es gibt auch hervorragende Alternativen. Aus diesem Grund wäre es vermutlich besser, nicht „all in“ zu gehen, sondern auf mehrere Titel zu streuen. Ich habe zuletzt ASML gekauft bzw. nachgekauft. Insgesamt habe ich mit Gemini bislang 56 Unternehmen sehr tiefgehend analysiert. Dabei ist Bayer aktuell das mit Abstand günstigste Unternehmen – sogar günstiger als Baidu, Alibaba, JD.com usw., also günstiger als alle großen chinesischen Aktien. Und das will etwas heißen 🙂. Gemini geht bei Bayer von einer jährlichen Rendite von etwa 17 % aus – allerdings ist die Unternehmensqualität mit nur 2,3 Punkten sehr niedrig. Bei der Unternehmensqualität liegt der Durchschnitt der 56 analysierten Unternehmen bei 3,58 Punkten – ALB liegt mit 3,3 Punkten also leicht darunter. Keine Ahnung – vielleicht wäre Bayer jetzt tatsächlich die bessere Wahl. Aber wenn ich mich frage: * Möchtest du ASML komplett besitzen? → **Ja.** * Möchtest du ALB komplett besitzen? → **Ja.** * Möchtest du Bayer komplett besitzen? → **Nein.** Genau das hält mich bisher vom Bayer-Kauf ab. Aber genau solche Fälle wie Bayer – oder auch tausende andere Aktien – sind der Grund, warum man bei ALB nicht unbedingt „all in“ gehen sollte. Es gibt viele Optionen mit ähnlicher Renditeerwartung von rund 11 % – nur ist die Qualität eben sehr unterschiedlich. ASML ist nicht so stark vom Rohstoffpreis abhängig, hat deutlich mehr Preismacht, und obwohl das Unternehmen nur wenige Kunden hat, sind diese im Schnitt sehr profitabel. Und das macht aus meiner Sicht langfristig den entscheidenden Unterschied.




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1 | PUMA Hauptdiskussion | -4,85 % | |
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