Analystenstimme sorgt für Kursverluste

Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat am Montag die Aktienkurse deutscher Automobilhersteller negativ beeinflusst. Analyst Javier Martinez de Olcoz Cerdan und sein Team haben ihre Einschätzung für die Aktien von Volkswagen und Porsche AG gesenkt und empfehlen nun, diese im Portfolio zu untergewichten. In Folge dessen fielen die Vorzugsaktien von Volkswagen um 0,7 Prozent und die von Porsche AG um 1,5 Prozent.

Mercedes-Benz als neuer Favorit

Während Volkswagen und Porsche abgestraft wurden, stiegen die Experten von Morgan Stanley auf Mercedes-Benz als neuen Favoriten im Automobilsektor um. Sie empfahlen, die Anteile des Unternehmens im Portfolio zu übergewichten. Trotz dieser Empfehlung verzeichneten die Mercedes-Benz-Aktien nur kurzzeitig Gewinne und gaben zuletzt um 1 Prozent nach.

Skepsis im gesamten Automobilsektor

Morgan Stanley äußerte sich insgesamt vorsichtiger zum Automobilsektor. Analysten erwarten, dass die Umsätze pro Fahrzeug in den Jahren 2023 bis 2025 durchschnittlich um vier Prozent sinken werden. Belastend wirken sich dabei vor allem Verkaufspreise, Produktpaletten und Wechselkurse aus.

Volkswagen und Porsche unter Druck

Insbesondere für Volkswagen und Porsche AG sieht Morgan Stanley die Ergebniserwartungen als zu hoch an. Die Analysten kritisieren die starke Abhängigkeit vom chinesischen Markt und die eingeschränkten Möglichkeiten, Entwicklungskosten zu reduzieren, während die Konkurrenz schneller agiert.

Fortschritte bei autonomem Fahren

Mercedes-Benz bietet in Deutschland und den USA bereits ein Level-3-System an, bei dem das Fahrzeug zeitweise das Steuer übernehmen kann. Bei Unfällen übernimmt Mercedes die Haftung. Tesla bietet hingegen nur ein Level-2-System an, das eine ständige Überwachung durch den Fahrer erfordert. In China erwartet Mercedes-Benz Schwierigkeiten bei der Zulassung seines Level-3-Systems. Laut Softwarechef Magnus Östberg wird ein chinesischer Hersteller als Erster die Zulassung erhalten. Mercedes-Benz testet das System seit Dezember 2023 auf öffentlichen Straßen in Peking und plant, schnell nachzuziehen.

Tesla und Baidu: Kooperation in China

Tesla hat einen Deal mit dem chinesischen Tech-Riesen Baidu geschlossen, der hochauflösende Karten bereitstellt. Allerdings ist dieser Deal nicht so revolutionär, wie die Börsenreaktionen vermuten lassen. Mercedes-Benz hat bereits Anfang 2023 einen ähnlichen Deal mit AMap, einem Dienst von Alibaba, bekanntgegeben. Baidu ist in China weiter fortgeschritten als Mercedes und Tesla. In einigen chinesischen Städten betreibt Baidu bereits Level-4-Fahrzeuge, die ohne Fahrer auskommen.