Aktienkurs bleibt unter Druck 19.06.2025, 21:33 Uhr Jetzt kommentieren: 0

Rückkäufe laufen, Kurs stagniert

Shell hat bestätigt, das eigene Aktienrückkaufprogramm weiter fortzusetzen. Seit Jahresbeginn wurden bereits rund 2 Milliarden US-Dollar in eigene Anteile investiert – ein Signal für Stabilität und Aktionärsbindung. Dennoch zeigt sich der Kurs mit aktuell 31,69 EUR wenig bewegt. Analysten sehen darin ein Zeichen für zunehmende Skepsis gegenüber kurzfristigen Ertragsaussichten.

Fokus Afrika: Milliardenprojekt in Nigeria

Ein Lichtblick kommt aus Westafrika: Shell hat seine Investitionszusage für das Bonga-North-Tiefwasserprojekt in Nigeria erneuert. Das Vorhaben soll bis zu 120.000 Barrel Öl pro Tag fördern und gilt als Schlüsselprojekt für die mittelfristige Produktionsstrategie. Die nigerianische Regierung begrüßte die Zusage öffentlich – sie wertet sie als Vertrauensbeweis in die Stabilität des Landes. Für Shell könnte sich das als Türöffner für weitere afrikanische Engagements erweisen.

Südostasien im Visier – Milliarden für Malaysia

Auch in Asien baut Shell aus: In Malaysia sollen über die nächsten drei Jahre mehrere Milliarden US-Dollar investiert werden, vor allem in Flüssigerdgas (LNG). Der Schritt folgt einer globalen Umstellung auf flexiblere, „grünere“ Energieträger. Malaysia gilt in diesem Bereich als strategisch gut positioniert. Shell stärkt damit sein Profil im Transformationsprozess hin zu saubereren Technologien – ein Aspekt, den Investoren zunehmend bewerten.

Geopolitische Unsicherheit belastet

Trotz operativer Fortschritte bleibt das Umfeld schwierig. CEO Wael Sawan warnte zuletzt öffentlich vor einem „riesigen globalen Schock“, sollte die Straße von Hormus – ein Nadelöhr für den Öltransport – blockiert werden. Die Spannungen im Nahen Osten führen zu vorsichtiger Preisbildung am Markt. Shell reagiert mit erhöhter Sicherheitsvorsorge bei Transporten.

Fazit

Shell balanciert derzeit geschickt zwischen Aktionärsbindung, langfristigen Investitionen und geopolitischer Vorsicht. Die Aktie bleibt jedoch unter Beobachtung, da kurzfristige Impulse ausbleiben. Wird die Strategie aufgehen?