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Kauf von Altair stärkt Position im PLM- und EDA-Markt 31.10.2024, 18:16 Uhr Jetzt kommentieren: 0

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Deal mit Altair als Hoffungsträger

Die Übernahme des Softwareunternehmens Altair könnte für Siemens der Beginn einer fundamentalen Neubewertung sein – so jedenfalls die Einschätzung von Bernstein Research. Trotz eines stolzen Kaufpreises halten die Analysten das Aufwärtspotenzial der Siemens-Aktie für erheblich. Altair-Aktionäre profitieren von einem Kaufangebot von 113 US-Dollar pro Aktie, was einem Aufschlag von 19 Prozent auf den vorherigen Börsenkurs entspricht.

Parallel dazu verabschiedet sich Siemens von seiner weniger profitablen Flughafenlogistik-Sparte. Der Verkauf an die Toyota-Tochter Vanderlande, der rund 300 Millionen Euro in die Kasse spülen wird, soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Diese Veräußerung ermöglicht es Siemens, sich noch stärker auf wachstumsstarke Bereiche wie industrielle Simulation und digitale Zwillinge zu konzentrieren.

Siemens steigt zur Nummer zwei der Simulationsbranche auf

Durch die Integration von Altairs Kompetenzen baut Siemens seine Stellung als führender Anbieter von Softwarelösungen für Produktlebenszyklen (PLM) und elektronische Designautomatisierung (EDA) weiter aus. Der Fokus auf Simulationstechnologie und digitale Zwillinge zahlt sich für das Unternehmen aus, da es Siemens zum zweitgrößten Anbieter im Markt für industrielle Simulationen macht. Der Konzern könnte künftig rund 15 Prozent Marktanteil halten und somit Konkurrenten wie Cadence, MathWorks und Dassault Systèmes hinter sich lassen – nur der US-Riese Ansys bleibt ein größerer Player.

Die hohen Erwartungen an die künftige Marktstellung sind eng an das Potenzial zusätzlicher Einnahmen und Synergien geknüpft. Siemens rechnet mit einem mittelfristigen Umsatzplus von 500 Millionen US-Dollar pro Jahr durch die Altair-Integration, das langfristig sogar auf 1 Milliarde Dollar steigen könnte. Zudem sollen ab dem zweiten Jahr nach Abschluss der Übernahme jährliche Kosteneinsparungen in Höhe von 150 Millionen US-Dollar erzielt werden.

Bewertung und Strategische Logik des Deals: Bernstein sieht Potenzial zur Neubewertung

Bernstein Research bewertet den Altair-Deal trotz eines auf den ersten Blick hohen Kaufpreises positiv. Zwar zahlt Siemens ein Vielfaches über dem Branchenstandard, jedoch rechtfertigen die geplanten Synergien und das strategische Potenzial des Zukaufs diese Investition. Siemens verbindet die Entwicklung digitaler Zwillinge und die Simulationskompetenz von Altair zu einer umfassenden Lösung für seine Industriekunden – ein einzigartiger Vorteil, der das Unternehmen langfristig an die Spitze des Marktes führen könnte.

Bernstein-Analyst Nicolas Green wirft jedoch die Frage auf, ob sich dieser Preis dauerhaft als tragfähig erweisen wird. Die strategische Perspektive sei jedoch verheißungsvoll, insbesondere angesichts möglicher Entlastungen des „Konglomerats-Abschlags“, der die Siemens-Aktie seit Jahren belastet. Mit einer potenziellen Abspaltung der Medizintechnik-Tochter Healthineers, die ebenfalls im Raum steht, könnten zusätzliche Wertsteigerungen erschlossen werden.

Bernstein sieht Kaufgelegenheit bei Schwäche: Kursziel bei 220 Euro

Aktuell bewerten die Analysten von Bernstein Siemens mit „Outperform“ und einem Kursziel von 220 Euro, was einem Anstiegspotenzial von rund 23 Prozent entspricht. Analyst Green zeigt sich optimistisch: „Wir sehen jede Kursdelle als attraktive Kaufchance, da der Altair-Deal das Potenzial zur langfristigen Neubewertung der Siemens-Aktie stark erhöht.“

Bn-Redaktion/aw
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