Schwieriges Börsenjahr für VW

Während Indizes wie der Dax oder US-amerikanische Äquivalente neue Höchststände erreichen, hinken die Autoaktien hinterher. VW hat ein hartes Jahr hinter sich, was den Aktienkurs betrifft. Nach zwischenzeitlichen Höchstständen von 138 Euro ging es bisweilen auch kurz unter die 100 Euro. Nun scheint der Boden komplettiert und in den letzten beiden Monaten ging es wieder aufwärts Richtung 115 Euro. Ein kleiner Dämpfer setzte letzte Woche ein und wir stehen inzwischen bei 112 Euro. VW hat allerdings nach den neuen, formidablen Absatzzahlen weite Pläne vorgelegt, um die Rentabilität in Wolfsburg hochzuschrauben.

Die Absatzzahlen erholen sich endlich

Insbesondere in den wichtigen Märkten in der Volksrepublik China und Nordamerika konnte Volkswagen wesentlich mehr verkaufen. Die Wolfsburger konnten insgesamt in den ersten elf Monaten dieses Jahres fast 12 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr verkaufen. Die Steigerung in China um 32 Prozent war besonders beeindruckend. Diese Erholung ist wichtig, da das vorherige Jahr wirklich schwierig war. Nun soll auf dem Rücken endlich erholter Absätze die Rentabilität gesteigert werden. Ein Sparprogramm wird aufgelegt, um die Umsatzrendite von 3,4 bis 6,5 Prozent zu pushen. 

Drastisches Sparprogramm in Wolfsburg

Volkswagen hat schon einen Einstellungsstopp ausgerufen. Weiter kam eine Einigung mit den Gewerkschaftsbossen hinzu. Durch eine initiale Vereinbarung mit den Gewerkschaften sollen Kosten im Wert von bis zu 10 Milliarden Euro eingespart werden. Unter anderem in der Verwaltung sollen durch Optionen, wie Frührente, bis zu einem Fünftel an Personalkosten eingespart werden. CEO Oliver Blume will VW wieder auf Effizienz trimmen. Befristete Jobs wurden schon abgebaut, Schichten gestrichen und die Produktion allgemein etwas runtergefahren. Neben dem direkten Trimmen der Personalkosten, sollen auch Entwicklungszeiten für neue Modelle heruntergefahren werden. Allein dies soll bis 2028 eine weitere Milliarde einsparen. 

Ist das der nötige Push für die Aktie?

So sollen schon im nächsten Jahr ganze 4 Milliarden eingespart werden. Das solche Schritte überfällig sind, ist vielen Aktionären sicher schon ein Weilchen klar. Wichtige Kennzahlen, wie eben die Umsatzrendite wurden wieder verfehlt und BYD hat in China die Marktführerposition an sich gerissen. VW musste handeln und wie wir alle wissen, ist das in Deutschland ohne die mächtigen Gewerkschaften kaum möglich. Deshalb ist eine einigen mit den dortigen Bossen auch von besonderer Bedeutung. Nun hoffen die Anleger, dass sich der Titel weiter über 110 Euro stabilisiert, auch wenn letzte Woche eine Verschnaufpause nötig war.