Kunden kaufen deutlich weniger Brot 09.07.2025, 11:56 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

KÖLN (dpa-AFX) - Die Menschen in Deutschland konsumieren nicht mehr so viel Brot wie noch vor ein paar Jahren. Laut dem Marktforschungsinstitut YouGov wurden 2024 pro Haushalt im Schnitt 4,3 Kilo weniger Brot gekauft als 2019. Das entspricht einem Rückgang um knapp zehn Prozent.

Die Daten beziehen sich auf den privaten Konsum zu Hause - nicht auf fertige Waren wie belegte Brote, die außer Haus gekauft und verzehrt werden. Toast- und Sandwichbrot sind darin auch enthalten.

Grund für die Entwicklung sind laut YouGov-Expertin Katja Trieschmann vor allem die gestiegenen Preise und veränderte Konsumgewohnheiten. Klassische Anlässe wie Frühstück, Pausen- oder Abendbrot verlören an Bedeutung. "Konsumenten greifen zu alternativen Produkten, frühstücken teils nicht mehr zu Hause und nehmen über den Tag eher kleinere Snacks zu sich." Über den Rückgang hatte die "Lebensmittel Zeitung" zuvor berichtet.

Brotpreise deutlich gestiegen

Die klassischen Bäckereien verlieren laut YouGov bei Brot stark an Marktanteilen. Die in den Filialen verkauften Mengen sind besonders stark zurückgegangen. Zwischen Mai 2024 und April 2025 besorgten sich knapp 45 Prozent der Haushalte mindestens einmal Brot - ohne Toast/Sandwich - in einer Bäckerei. Fünf Jahre zuvor waren es 52 Prozent gewesen. Häufiger genutzt werden die Selbstbedienungsangebote des Lebensmittelhandels - also vorverpacktes Brot oder Ware aus der Backstation. 90 Prozent der Haushalte haben dort zuletzt mindestens einmal im Jahr Brot gekauft.

Nach Angaben von Expertin Trieschmann hängt das auch mit den Preisen zusammen. Weiß-, Roggen-, Misch-, Körner oder Vollkornbrote kosteten im Mai je nach Sorte im Schnitt 34 bis 37 Prozent mehr als vor fünf Jahren, wie Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen. Die wichtigste Zutat Mehl war 47 Prozent teurer.

In den Bäckereien zahlen Kunden meist mehr für Brot. Laut YouGov stieg der Durchschnittspreis pro Kilo dort in den vergangenen zwei Jahren von 4,24 auf 5,03 Euro. Vorverpacktes Brot im Supermarkt lag zuletzt bei 3,19 Euro, Ware aus der Backstation bei 2,77 Euro. Der Preisabstand hat sich in den vergangenen Jahren vergrößert.

Umfrage: 14 Prozent essen mehrmals täglich Brot oder Brötchen

Der Brotkonsum gehe seit Jahren zurück, teilt der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks mit. Er sieht einen Grund für die sinkende Menge pro Haushalt in kleineren Haushalten - der Anteil der Ein- bis Zwei-Personen-Haushalte nehme zu. Die Zahl der Betriebe in Deutschland, die Backwaren herstellen, ist 2024 um 3,6 Prozent auf rund 8.900 gesunken. Laut Verband gibt es etwa 44.000 Verkaufsstellen. Die Branche leidet nach eigenen Angaben unter steigendem Kostendruck - auch durch den Mindestlohn.

Tobias Schuhmacher, Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Großbäckereien, beobachtet bei den Kunden ein wachsendes Gesundheitsbewusstsein und den Wunsch nach mehr Abwechslung. "Während Brot früher oft eine Hauptmahlzeit war, wird es heute vermehrt als Snack oder als Bestandteil anderer Mahlzeiten konsumiert." Großbäckereien beliefern unter anderem Handelsketten wie Edeka, Rewe, Lidl und Aldi mit abgepacktem Brot.

Laut einer repräsentativen YouGov-Umfrage essen viele Menschen weiterhin regelmäßig Brot oder Brötchen: 14 Prozent mehrmals täglich, 30 Prozent einmal pro Tag. Weitere 48 Prozent essen ein oder mehrmals in der Woche Brot oder Brötchen, 7 Prozent seltener oder nie./cr/DP/men

Kommentare (0) ... diskutiere mit.
Werbung

Handeln Sie Aktien bei SMARTBROKER+ für 0 Euro!* Profitieren Sie von kostenloser Depotführung, Zugriff auf 29 deutsche und internationale Börsenplätze und unschlagbar günstigen Konditionen – alles in einer innovativen, brandneuen App. Jetzt zu SMARTBROKER+ wechseln und durchstarten!

*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.

k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
Schreib den ersten Kommentar!

Dis­clai­mer: Die hier an­ge­bo­te­nen Bei­trä­ge die­nen aus­schließ­lich der In­for­ma­t­ion und stel­len kei­ne Kauf- bzw. Ver­kaufs­em­pfeh­lung­en dar. Sie sind we­der ex­pli­zit noch im­pli­zit als Zu­sich­er­ung ei­ner be­stim­mt­en Kurs­ent­wick­lung der ge­nan­nt­en Fi­nanz­in­stru­men­te oder als Handl­ungs­auf­for­der­ung zu ver­steh­en. Der Er­werb von Wert­pa­pier­en birgt Ri­si­ken, die zum To­tal­ver­lust des ein­ge­setz­ten Ka­pi­tals füh­ren kön­nen. Die In­for­ma­tion­en er­setz­en kei­ne, auf die in­di­vi­du­el­len Be­dür­fnis­se aus­ge­rich­te­te, fach­kun­di­ge An­la­ge­be­ra­tung. Ei­ne Haf­tung oder Ga­ran­tie für die Ak­tu­ali­tät, Rich­tig­keit, An­ge­mes­sen­heit und Vol­lständ­ig­keit der zur Ver­fü­gung ge­stel­lt­en In­for­ma­tion­en so­wie für Ver­mö­gens­schä­den wird we­der aus­drück­lich noch stil­lschwei­gend über­nom­men. Die Mar­kets In­side Me­dia GmbH hat auf die ver­öf­fent­lich­ten In­hal­te kei­ner­lei Ein­fluss und vor Ver­öf­fent­lich­ung der Bei­trä­ge kei­ne Ken­nt­nis über In­halt und Ge­gen­stand die­ser. Die Ver­öf­fent­lich­ung der na­ment­lich ge­kenn­zeich­net­en Bei­trä­ge er­folgt ei­gen­ver­ant­wort­lich durch Au­tor­en wie z.B. Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­richt­en­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men. In­fol­ge­des­sen kön­nen die In­hal­te der Bei­trä­ge auch nicht von An­la­ge­in­te­res­sen der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und/oder sei­nen Mit­ar­bei­tern oder Or­ga­nen be­stim­mt sein. Die Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­rich­ten­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men ge­hör­en nicht der Re­dak­tion der Mar­kets In­side Me­dia GmbH an. Ihre Mei­nung­en spie­geln nicht not­wen­di­ger­wei­se die Mei­nung­en und Auf­fas­sung­en der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und de­ren Mit­ar­bei­ter wie­der. Aus­führ­lich­er Dis­clai­mer