Insider haben in diesem Sommer so manche Aktie gekauft. Unter ihnen befinden sich häufig auch Investoren. Die Crux für uns ist jedoch, dass wir niemals mit Sicherheit sagen können, aus welchen Gründen sie gekauft haben.
Sehen wir uns heute jedoch drei Aktien an, bei denen mindestens ein Insider im Sommer dieses Jahres zugeschlagen hat. Zumindest können wir ja mal überlegen, welche mögliche Investitionsthese dahinter stecken könnte.
Münchener Rück: Ein Insider hat die Aktie gekauft!
Starten wir mit der Aktie der Münchener Rück (WKN: 843002). Im Sommer dieses Jahres hat der Insider Michael Kerner Anteilsscheine des Rückversicherers erworben. Das Vorstandsmitglied für die globalen Spezialversicherungen hat demnach am 16. August 500 Anteilsscheine an dem DAX-Konzern erworben. Hierfür bezahlte er durchschnittlich 381 Euro je Aktie laut der Daten von finanzen.net.
Das ist durchaus bemerkenswert und so mancher Investor könnte denken: Auch ein bisschen teuer. Nicht nur, dass die Aktie heute auf einem Kursniveau von 357,10 Euro notiert. Die Anteilsscheine sind seit dem Sommer des letzten Jahres außerdem um deutlich mehr als 50 % gestiegen.
Was könnte also eine mögliche Investitionsthese der Münchener Rück auf diesem Bewertungsmaß sein? Für mich ist die Aktie jedenfalls weiterhin moderat bewertet. Sofern das operative Geschäft nach Plan verläuft, dürfte der DAX-Rückversicherer 4 Mrd. Euro Gewinn generieren. Ausgehend davon läge das 2023er Kurs-Gewinn-Verhältnis weiterhin bei einem Wert von gerade einmal 12. Zudem gibt es 3,25 % Dividendenrendite, die mit einem soliden Gewinnwachstum bereits im kommenden Jahr ordentlich steigen könnte. In Summe ist die Aktie trotz Kursanstieg daher nicht zu teuer. Vielleicht hat sich das auch der besagte Insider gedacht.
Fresenius: Wieder ein bisschen optimistischer?
Auch die Aktie von Fresenius (WKN: 578560) ist im Sommer dieses Jahres von einem Insider gekauft worden. Am 04. August kaufte Dr. Michael Moser 10.598 Anteilsscheine an dem Gesundheitskonzern. Mit einem durchschnittlichen Kaufpreis von 28,36 Euro investierte der Vorstand für Recht und Personal rund 300.000 Euro in den Konzern, in dem er seit Jahresanfang Mitglied der Chefetage ist. Auch das ist nicht uninteressant.
Vielleicht ist es lediglich Skin in the Game, das eine gewisse Grundvoraussetzung ist. Aber die Aktie von Fresenius könnte auch reif für einen Turnaround sein. Konzernchef Michael Sen ist derzeit dabei, den Gesamtkonzern mächtig aufzuwirbeln. Unter anderem hat sich der CEO dafür entschieden, lediglich Kabi und Helios als Kerngeschäft anzusehen. Medical Care und Vamed sind lediglich Beteiligungen. Das könnte unter anderem auch den Weg für einen Verkauf ebnen.
Fresenius hat trotzdem noch einen weiten Weg vor sich. Die Gesamtverbindlichkeiten sind hoch, die Verschuldung sollte reduziert werden. Trotzdem besitzt die Aktie ein 2022er Kurs-Gewinn-Verhältnis von gerade einmal 11,6. Nehmen wir den 2021er Wert, so läge er bei ca. 8,7. Dazu kommen ca. 3,2 % Dividendenrendite. Alles in allem sieht das auch nach einer moderaten Bewertung aus. Auch das könnte ein Grund sein, warum der Insider investiert hat.
BASF: Ein Insider kaufte die Aktie bereits im Juli
Zu guter Letzt wollen wir uns heute noch die Aktie von BASF (WKN: BASF11) ansehen. Ebenfalls laut der Daten von finanzen.net hat hier ein Insider im Juli dieses Jahres ein Aktienpaket gekauft. Dr. Dirk Elvermann erwarb demnach am 17. Juli 3.400 Anteilsscheine am DAX-Konzern für durchschnittlich 45,52 Euro. Das entspricht einem Kaufvolumen von 154.768 Euro. Auch das ist durchaus interessant.
Der CFO und Chief Digital Officer könnte vom langfristigen Potenzial des eigenen Konzerns überzeugt sein, trotz der präsentierten Zahlen. Zuletzt musste BASF zwar die eigenen Gesamtjahresziele einstampfen. Es zeigt sich, dass der Zykliker in der aktuellen Wirtschaftssituation nicht an Erfolge aus vergangenen Jahren anknüpfen kann. Aber Wirtschaftszyklen führen eben auch zu günstigen Bewertungen.
Die Aktie von BASF besitzt derzeit rund 7,4 % Dividendenrendite und käme auf ein 2021er KGV von gerade einmal 7,6. Den Wert werden wir voraussichtlich 2023 nicht erreichen und auch 2022 ist mit einem Verlust je Aktie von 0,70 Euro (aufgrund eines Sondereffekts) nicht in den schwarzen Zahlen abgeschlossen worden. Mittel- bis langfristig könnten sich die Perspektiven jedoch wieder aufbessern. Dr. Dirk Elvermann sollte als CFO daran jedenfalls glauben. Möglicherweise hat er aus diesem Grund ja auch die Aktien gekauft.
Der Artikel 3 Aktien, die Insider in diesem Sommer gekauft haben! (BASF ist eine davon!) ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.
Die Digitalisierung ist nicht aufzuhalten: Obwohl viele Growth-Aktien gecrasht sind, hat das Wachstum bei echten Innovatoren nicht aufgehört. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, sich seinen Anteil an diesem Markt zu sichern, der für die Wirtschaft einen Benefit von bis zu 1,83 Billionen (!) US-Dollar generieren kann. Aktienwelt360 hat die drei Namen parat, die sich weitsichtige Investoren jetzt günstig ansehen.
Vincent besitzt Aktien von BASF, Fresenius und der Münchener Rück. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.
Aktienwelt360 2023
Autor: Vincent Uhr, Investmentanalyst