Ausgewählte Aufwärtspotenziale: Energiepreise tiefer: Jetzt noch Ölaktien kaufen? Blöder Zock oder Top-Trades? 24.05.2023, 17:13 Uhr von Wallstreet Online

Werte zum Artikel
Name Aktuell Diff. Börse
BP 4,444 GBP -0,62 % TTMzero RT
Chevron Corporation 128,49 EUR -0,76 % TTMzero RT
Equinor 19,46 EUR -1,61 % L&S Exchange
ENI 15,94 EUR -0,68 % Baader Bank
Shell 31,12 EUR -0,50 % L&S Exchange
Repsol 16,13 EUR -0,80 % Lang & Schwarz
TotalEnergies 55,94 EUR -0,72 % Lang & Schwarz
Exxon Mobil 101,76 EUR -0,58 % L&S Exchange

Die Zeiten für Rekordausschüttungen bei Ölaktien seien eigentlich vorbei, sagen Großbank-Analysten in einer aktuellen Studie. Trotzdem empfehlen sie fünf Ölaktien zum Kauf. Die Gründe.

Ölkonzerne bekommen Gegenwind  zumindest, wenn es nach den Analysten der britischen Großbank HSBC geht. In einer aktuellen Studie prognostizieren sie, dass die exorbitanten Ausschüttungen der Unternehmen mit der Zeit sinken würden, unter anderem, weil sich die Rohstoffpreise nach dem "Super Squeeze" von 2022 wieder normalisieren. So sind die Preise für europäisches Gas bereits auf den niedrigsten Stand seit Juni 2021 gefallen und die Analysten erwarten keine Erholung vor dem Winter. Auch die Raffineriemargen hätten sich schneller als erwartet zurückentwickelt. Das schmälere die Gewinnprognosen und damit die Kursziele der Öl-Aktien.

Hinzu kommt der Druck durch ESG, der nun  da die Sorge um Energiearmut etwas gedämpft ist  wieder zunimmt. Dieser Trend könne zu einer Neubewertung europäischer Ölkonzerne führen, während US-Konkurrenten sich als widerstandsfähiger erweisen werden, prognostizieren die HSBC-Analysten. "Wir sind nicht mehr davon überzeugt, dass europäische Ölunternehmen die Bewertungslücke gegenüber den USA weitgehend schließen können", schreiben die Aktienexperten in ihrer Studie. Dennoch: Die "neue Normalität" sei mit Dividendenrenditen von elf bis zwölf Prozent durchaus noch attraktiv. Allerdings gebe es erhebliche Unterschiede zwischen den Anbietern.


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Als potenziellen Kauf sehen die Analysten etwa den britischen Ölkonzern BP. Das Unternehmen müsse zwar sein Kreditrating (S&P A - - ) verbessern, indem es Schulden abbaue, weshalb es weniger ausschütten könnte. Die volatilen Aktienrückkaufprogramme der Vergangenheit hätten den Kurs aber bereits gedrückt, worin die Analysten eine Chance sehen: "Der durchschnittliche Abschlag von ca. 14 Prozent gegenüber Total und Shell beim EV/DACF (Enterprise Value/Debt-Adjusted Cash Flow) 2024e könnte sich mit der Zeit verringern, insbesondere wenn die Rückkäufe von BP im Laufe des Jahres wieder ansteigen und die von Total und Shell gleichzeitig sinken", schreiben die Öl-Aktien-Experten. Sie sehen 17 Prozent Aufwärtspotenzial beim BP-Kurs.

Konkurrent Shell bewerten die Analysten ebenfalls als Kauf, erwarten aber, dass die gesunkenen Margen die stabilen Ausschüttungen drücken werden. Sie prognostizieren, dass die vierteljährliche Rückkaufrate von vier Milliarden US-Dollar bis zum Jahresende auf 3,5 und danach auf drei Milliarden US-Dollar sinken werde. Im Branchenvergleich wäre Shell damit quotenmäßig dennoch vorne dabei. "Die Shell-Aktie gefällt uns vor dem Kapitalmarkttag im Juni, aber wir sind besorgt, dass die Erwartungen bereits zu hoch sein könnten", kommentieren die Analysten. Am 14. Juni wird der Shell-Vorstandschef sich zur Ausschüttungspolitik äußern. Bei der Shell-Aktie sehen Die Banker 14 Prozent Aufwärtspotenzial.

Neben BP und Shell bewerten die Analysten Total Energies, Eni und Chevron als Kauf. Repsol haben sie derweil auf Hold herabgestuft, wo sie auch Equinor und Exxon sehen.

(sesch) für die wallstreet:online Zentralredaktion

 


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