ALBEMARLE WKN: 890167 ISIN: US0126531013 Kürzel: ALB Forum: Aktien Thema: Hauptdiskussion
Gute Zusammenfassung. Bei einem Punkt habe ich allerdings Anmerkungen: "Viertens würde sich das Management von Albemarle entschieden gegen eine feindliche Übernahme zu den aktuellen Tiefstkursen wehren." Nicht jedes Management steht unbeirrt zu seinem Unternehmen. Bei Arcadium hat sich das Management, allen voran ihr CEO Paul Graves von Rio Tinto kaufen lassen. Es war nur eine Frage des Geldes. Arcadium hätte diese Durststrecke alleine überstehen können, doch mit einem ehemaligen Goldman Sachs-Investor an der Spitze ging es hier nur ums Geld - um sein Geld. Für die Albemarle-Führung scheinen jedoch Prinzipien und Identifikation mit dem Unternehmen wichtiger zu sein. Immerhin hat der CEO Kent Masters Chemie studiert und ist schon seit 2015 bei Albemarle.
**GEMINI 2.5 PRO** -> die Diskussion im Forum greift einen Punkt auf, der bei stark gefallenen Kursen von Qualitätsunternehmen immer wieder aufkommt. Eine Übernahme von Albemarle ist zwar theoretisch denkbar, die Wahrscheinlichkeit dafür schätze ich jedoch als sehr gering ein, vermutlich im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Fangen wir mit den Pro-Argumenten an: Die Bewertung ist historisch niedrig, nahe am Buchwert, was das Unternehmen auf dem Papier zu einem "Schnäppchen" macht. Ein Käufer würde Zugang zu den weltweit besten und kostengünstigsten Lithium-Assets erhalten, insbesondere dem Salar de Atacama in Chile und der Beteiligung an der Greenbushes-Mine in Australien. Dieser Burggraben ist nur schwer zu replizieren. Ein Erwerb wäre für einen Branchenfremden, etwa einen großen Ölkonzern (wie Exxon) oder einen diversifizierten Rohstoffriesen (wie BHP oder Glencore), der in den Lithiummarkt einsteigen will, eine Abkürzung, um sofort Marktführer zu werden ("Kaufen statt Bauen"). Die kürzliche Übernahme von Arcadium durch Rio Tinto zeigt, dass solche strategischen Schritte trotz niedriger Lithiumpreise stattfinden. Die Argumente, die gegen eine Übernahme sprechen, wiegen jedoch deutlich schwerer. Das größte Hindernis ist das Kartellrecht. Albemarle ist der globale Marktführer. Eine Übernahme durch einen anderen großen Lithiumproduzenten wie SQM oder einen chinesischen Konkurrenten wie Ganfeng oder Tianqi würde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von den Wettbewerbsbehörden in den USA, der EU und Australien blockiert werden. Zweitens sind die geopolitischen Hürden immens. Albemarles Assets sind von strategischer nationaler Bedeutung für die USA, Chile und Australien. Ein Verkauf an ein ausländisches Unternehmen, insbesondere an ein chinesisches, würde sofort die nationalen Sicherheitsbehörden (z.B. CFIUS in den USA, FIRB in Australien) auf den Plan rufen und wäre politisch kaum durchsetzbar. Drittens ist die Unternehmensgröße selbst bei der aktuellen Marktkapitalisierung von rund 6,1 Milliarden US-Dollar (umgerechnet zum 25.06.2025) plus Schulden ein gewaltiger Brocken, der nur von wenigen globalen Konzernen gestemmt werden könnte. Zudem müsste ein erheblicher Aufschlag auf den aktuellen Kurs gezahlt werden, was den Preis weiter in die Höhe treibt. Viertens würde sich das Management von Albemarle entschieden gegen eine feindliche Übernahme zu den aktuellen Tiefstkursen wehren. Sie würden argumentieren, dass der Kurs die langfristige Werthaltigkeit der Assets nicht widerspiegelt, und Abwehrmaßnahmen wie eine "Giftpille" einleiten. Ein freundliches Angebot müsste einen sehr hohen Aufschlag bieten, was die Attraktivität für den Käufer mindert. Fünftens ist Albemarle kein reiner Lithium-Player; die Segmente Brom und Ketjen müssten von einem Käufer ebenfalls übernommen und potenziell veräußert werden, was die Transaktion komplizierter macht. Was die Frage nach historischen Angeboten betrifft: Mir sind keine ernsthaften öffentlichen Übernahmeangebote für Albemarle in der Vergangenheit bekannt. Im Gegenteil, Albemarle selbst hat versucht, Liontown zu übernehmen, ist aber an der Komplexität des Deals und dem Widerstand anderer Aktionäre gescheitert. Dies zeigt, wie schwierig Fusionen und Übernahmen in diesem Sektor selbst für etablierte Player sind. Tesla als möglicher Käufer ist äußerst unwahrscheinlich. Tesla sichert seine Versorgung durch langfristige Abnahmeverträge und baut eigene, gezielte Verarbeitungskapazitäten auf (z.B. in Texas), anstatt einen riesigen, diversifizierten Chemiekonzern zu kaufen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der tiefe Aktienkurs zwar Fantasien weckt, die kartellrechtlichen, geopolitischen und finanziellen Hürden für eine Übernahme von Albemarle aber so hoch sind, dass sie extrem unwahrscheinlich ist. Viel wahrscheinlicher ist, dass sich das Unternehmen aus eigener Kraft erholt, sobald sich der Lithiumzyklus dreht.
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