Einbruch nach Downgrade: Analystensorgen drücken AMD-Kurs

Die Aktie des US-Chipherstellers AMD steht erneut unter Druck, nachdem Chris Caso von Wolfe Research seine Bewertung von "Kaufen" auf "Peer Perform" zurückgestuft hat. Grund für die Herabstufung ist die enttäuschende Entwicklung im Bereich der Grafikprozessoren (GPUs) für Rechenzentren, einem wichtigen Bestandteil moderner KI-Infrastrukturen. Der Markt reagierte prompt: Die AMD-Aktie schloss den Handelstag mit einem Minus von 1,3 Prozent.

Wolfe Research korrigierte zudem seine Prognosen für das erste Quartal 2025 drastisch nach unten. Statt eines Umsatzes von 7,04 Milliarden US-Dollar und eines Gewinns von 93 Cent pro Aktie werden nun lediglich 6,6 Milliarden US-Dollar Umsatz und 80 Cent Gewinn erwartet. Auch die Jahresziele mussten angepasst werden: 29,9 Milliarden US-Dollar Umsatz und ein Gewinn von 4,19 US-Dollar pro Aktie liegen deutlich unter den bisherigen Konsensschätzungen von 32,3 Milliarden US-Dollar beziehungsweise 5,02 US-Dollar.

Schwache PC-Nachfrage und Gaming-Probleme belasten

Neben enttäuschenden GPU-Umsätzen in Rechenzentren kämpft AMD mit einer saisonal bedingten Abkühlung der PC-Nachfrage. Das starke vierte Quartal konnte diesen Effekt nicht abfedern. Hinzu kommen anhaltende Schwächen im Gaming-Segment, das weiterhin unter Druck steht. Analysten sehen darin zusätzliche Risiken für das Umsatzwachstum.

Bereits Anfang Januar hatten Goldman Sachs und HSBC ihre Bewertungen für AMD gesenkt. Goldman Sachs hob das "bescheidene Wachstum im GPU-Geschäft für Rechenzentren bei gleichzeitig intensivem Wettbewerb" hervor. HSBC senkte die Aktie sogar von "Kaufen" auf "Reduzieren" und warnte vor weiteren Kursverlusten.

Ein Lichtblick: Dell setzt auf AMD in Unternehmens-PCs

Trotz der negativen Nachrichten gibt es auch positive Entwicklungen: Dell Technologies kündigte kürzlich an, künftig AMD-Prozessoren in PCs für Unternehmenskunden zu integrieren. Bislang nutzte Dell AMD-Chips ausschließlich in Verbraucher-PCs. Dieser Schritt könnte AMD helfen, Marktanteile im lukrativen Client-Markt zu gewinnen.

Zudem setzen Investoren Hoffnungen auf die neue MI350-Chipserie, die laut Caso in der zweiten Jahreshälfte als bedeutender Wachstumstreiber fungieren könnte. Die neuen Chips sollen eine erhebliche Leistungssteigerung im Vergleich zur aktuellen MI325-Serie bieten und könnten das KI- und GPU-Geschäft von AMD wiederbeleben.