AMD plant Verkauf von Server-Werken: Milliarden-Deal mit taiwanesischen Unternehmen im Gespräch

Advanced Micro Devices (AMD) befindet sich derzeit in Gesprächen mit mehreren asiatischen Unternehmen über den Verkauf von Rechenzentrums-Fertigungsanlagen. Insiderkreise berichten, dass die taiwanesischen Elektronikriesen Compal Electronics, Inventec, Pegatron und Wistron Interesse an diesen Werken zeigen. Der potenzielle Verkaufswert wird auf 3 bis 4 Milliarden US-Dollar inklusive Schulden geschätzt.

Möglicher Abschluss bereits im zweiten Quartal

Laut Insidern könnte der Verkauf bereits im zweiten Quartal 2025 verkündet werden. Allerdings befinden sich die Verhandlungen noch in einer frühen Phase – ein Abschluss ist daher nicht garantiert. Die betroffenen Unternehmen haben sich zu den laufenden Gesprächen bisher nicht geäußert.

Hintergrund: Übernahme von ZT Systems als Auslöser

Strategische Neuausrichtung nach 4,9-Milliarden-Dollar-Übernahme
Die Fertigungsanlagen erwarb AMD im Zuge der Übernahme von ZT Systems im Wert von 4,9 Milliarden US-Dollar im August 2024. Um Konflikte mit bestehenden Kunden wie Dell Technologies und Hewlett Packard Enterprise zu vermeiden, plant AMD nun, die Produktionskapazitäten wieder abzustoßen.

Attraktive Standorte für potenzielle Käufer

Ein besonderes Kaufargument für interessierte Firmen: Einige der Werke befinden sich in strategisch wichtigen US-Bundesstaaten wie New Jersey und Texas. Diese Standorte sind vor allem vor dem Hintergrund der von Ex-Präsident Donald Trump angestoßenen Bemühungen zur Förderung der heimischen Produktion attraktiv. Experten von Bloomberg Intelligence schätzen den Wert der Fertigungssparte auf 1,5 bis 3 Milliarden US-Dollar.

Chancen für Investoren: Serverfertigung im Fokus der KI-Revolution

Die Fertigungsanlagen, die im Zentrum der Verhandlungen stehen, erwirtschafteten in den zwölf Monaten vor der Übernahme einen Umsatz von rund 10 Milliarden US-Dollar. Für potenzielle Käufer wie Hon Hai Precision Industry oder Quanta Computer bieten die Werke eine Chance, von der wachsenden Nachfrage nach Servertechnologien für Künstliche Intelligenz zu profitieren.

Taiwan investiert zunehmend in die USA

Mit Blick auf drohende Importzölle haben taiwanesische Unternehmen wie Hon Hai bereits Investitionen in den USA ausgeweitet. Auch Quanta Computer genehmigte kürzlich eine Kapitalerhöhung um 230 Millionen US-Dollar für seine US-Niederlassung.

AMDs Aktienkurs bleibt trotz starker Technik verhalten

Neue APUs mit beeindruckender Leistung, aber begrenztem Börseneffekt. Trotz beeindruckender Testergebnisse der neuen Strix Halo-APUs, die mit ihrer Radeon-8060S-Grafikeinheit an die Leistung einer Nvidia RTX 4060 Laptop GPU heranreichen, bleibt der Kurs der AMD-Aktie stabil. Am Morgen lag er bei 110,36 Euro – die Börse zeigt sich bislang zurückhaltend, insbesondere da AMD im Bereich KI-Chips noch hinter Wettbewerbern wie Nvidia zurückliegt.