Nach dem Unfall

Wie Xiaomi um Vertrauen kämpft 19.10.2025, 15:51 Uhr Jetzt kommentieren: 0

Nach dem Unfall: Wie Xiaomi um Vertrauen kämpft
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Xiaomi 4,738 EUR +2,18 % Baader Bank

Vom Tech-Konzern zum Mobilitätsplayer

Xiaomi hat sich seit seiner Gründung 2010 von einem Smartphone-Hersteller zum Technologie-Ökosystem mit über 550 Millionen aktiven Nutzern weltweit entwickelt. Das Unternehmen ist heute in über 100 Ländern aktiv und erzielt laut Geschäftsbericht 2024 einen Umsatz von rund 55 Mrd. USD, davon knapp 8 % im Bereich Elektromobilität.
Mit der SU7-Serie, dem ersten hauseigenen Elektroauto, wollte Xiaomi 2025 endgültig in die Liga der Mobilitätskonzerne aufsteigen. Über 400.000 Fahrzeuge wurden bislang ausgeliefert – ein Achtungserfolg für ein Unternehmen, das erst vor 18 Monaten in den Automarkt einstieg.

Doch der Aufstieg geriet abrupt ins Stocken: Ein tödlicher Unfall in Shenzhen, bei dem ein SU7 Ultra unkontrolliert beschleunigte, löste heftige Debatten aus. Die chinesische Verkehrsbehörde untersucht den Vorfall, während Xiaomi eine umfassende technische Prüfung ankündigte.

Kurssturz und Rückkaufprogramm

Der Markt reagierte umgehend. Die Aktie verlor zeitweise mehr als 12 %, den größten Wochenverlust seit 2022. Um ein Zeichen zu setzen, kaufte Xiaomi laut HKEX-Meldung am 17. Oktober rund 10,7 Millionen eigene Typ-B-Aktien für 493,6 Mio. HKD (etwa 60 Mio. EUR) zurück.
Analysten deuten dies als Versuch, Vertrauen zu stabilisieren und Aktionären Unterstützung zu signalisieren. „Xiaomi will demonstrieren, dass der Konzern finanziell solide und langfristig orientiert bleibt“, kommentierte Marketscreener.

Tatsächlich ist die Bilanz stabil: Das Unternehmen verfügt über Barmittel von rund 12 Mrd. USD, eine Eigenkapitalquote von über 50 % und keine strukturellen Schuldenprobleme. Trotzdem bleibt die Börse skeptisch – vor allem, weil der Unfall die Glaubwürdigkeit von Xiaomis Sicherheits- und Qualitätsstandards infrage stellt.

Innovation bleibt Kernstrategie

Während der E-Auto-Sparte Gegenwind droht, baut Xiaomi seine Elektronik- und Smart-Device-Geschäfte weiter aus. CEO Lei Jun kündigte jüngst neue Premium-Smartphones der Mi 18-Reihe mit einem innovativen Rear-Screen-Feature an, das die Konkurrenz überraschen soll. Zudem arbeitet Xiaomi an einer engeren Integration seiner Ökosystem-Geräte – vom Fernseher über den E-Scooter bis zum Auto.
Parallel wird der Q3-Bericht am 18. November 2025 erwartet. Analysten rechnen trotz Rückschlägen mit einem operativen Gewinn von etwa 3,4 Mrd. USD.

Ausblick

Kurzfristig bleibt die Stimmung fragil. Der E-Auto-Unfall könnte die Expansion in Europa bremsen, wo Xiaomi eigentlich 2026 den SU7 einführen wollte. Langfristig aber bleibt das Unternehmen gut positioniert: breite Produktbasis, starke Marke und hohe Innovationsgeschwindigkeit sichern strategische Flexibilität.

Community-Stimmung

Im Börsennews-Forum überwiegt derzeit eine gespannte, aber interessierte Haltung.
Ein Nutzer schreibt: „5,26 € ist übertrieben niedrig – Xiaomi wird das technisch klären.“
Ein anderer warnt: „Image ist alles im E-Auto-Markt. Vertrauen zurückzugewinnen dauert Jahre.“
Viele Anleger loben das Rückkaufprogramm als positives Signal, sehen jedoch Unsicherheit bis zur Veröffentlichung der Quartalszahlen.
Insgesamt lässt sich die Stimmung als verhalten optimistisch beschreiben – Anleger warten auf Fakten, bevor sie neue Positionen eingehen.

Fazit

Bei 5,263 EUR steht Xiaomi an einem Scheideweg zwischen Vertrauensverlust und Wiederaufstieg. Die Kombination aus technologischem Ehrgeiz und Reputationsrisiken stellt das Unternehmen auf die Probe. Sollte Xiaomi die Ursachen des SU7-Unfalls transparent aufklären und seine Innovationspipeline wie geplant vorantreiben, könnte der aktuelle Kursrückgang als Überreaktion gelten – und langfristig eine Kaufchance sein.

Bn-Redaktion/pl
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