Zurück zur Sport-DNA 27.06.2025, 14:15 Uhr Jetzt kommentieren: 0

Umsatzrückgang, aber über den Erwartungen: Nike überrascht 

Nike hat im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2025 besser abgeschnitten als von Analysten prognostiziert. Der Umsatz lag bei 11,1 Milliarden US-Dollar und übertraf damit die erwarteten 10,7 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn je Aktie belief sich auf 0,14 US-Dollar und lag damit leicht über der Prognose von 0,12 US-Dollar.

Dennoch verzeichnete das Unternehmen im Jahresvergleich einen Umsatzrückgang von 12 Prozent und einen drastischen Einbruch des Nettogewinns um 86 Prozent auf 211 Millionen US-Dollar. Die Bruttomarge sank um 440 Basispunkte auf 40,3 Prozent. Besonders betroffen war der Direktvertrieb: Die digitalen Verkäufe gingen um 26 Prozent zurück, während die stationären Verkäufe um zwei Prozent zulegten.

Nike reagiert mit Preiserhöhungen und Lieferkettenverlagerung

Ein wesentlicher Belastungsfaktor sind die neuen US-Zölle auf chinesische Importe, die Nike mit zusätzlichen Kosten von rund 1 Milliarde US-Dollar im laufenden Geschäftsjahr belasten. Finanzchef Matt Friend kündigte an, diese Mehrkosten durch gezielte Preisanpassungen in den USA, eine Diversifizierung der Lieferketten und Kooperationen mit Produktionspartnern abzufedern. 

Der Anteil der Fertigung in China, der derzeit 16 Prozent der US-Importe ausmacht, soll bis Ende des Geschäftsjahres 2026 auf einen einstelligen Prozentsatz reduziert werden. Trotz dieser Maßnahmen bleibt China ein wichtiger Bestandteil von Nikes globaler Lieferkette.

Strategiewechsel: Rückkehr zu sportlicher DNA und Großhandel

CEO Elliott Hill, seit acht Monaten im Amt, betont die Rückbesinnung auf Nikes sportliche Wurzeln. Das Unternehmen plant, den Fokus wieder stärker auf Athleten und sportliche Innovationen zu legen. Zudem soll die Zusammenarbeit mit Großhandelspartnern wie Amazon intensiviert werden, um die Reichweite zu erhöhen und den Direktvertrieb zu entlasten.

Diese strategischen Anpassungen zeigen erste Erfolge: Nach Bekanntgabe der Quartalszahlen stieg die Nike-Aktie im nachbörslichen Handel um rund 10 Prozent. Auch Wettbewerber wie Adidas (+4 %) und Puma (+6%) profitierten von der positiven Marktstimmung.

Trotz der aktuellen Herausforderungen und des Gewinneinbruchs sehen Analysten Anzeichen für eine mögliche Erholung. Die getroffenen Maßnahmen könnten langfristig zu einer Stabilisierung und Rückkehr auf den Wachstumspfad führen.