Rüstungsboom

Milliarden für europäische Waffen dank Trump 16.07.2025, 11:30 Uhr Jetzt kommentieren: 0

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Europas Waffenindustrie boomt – Trumps NATO-Forderungen sorgen für überraschende Wende

Milliardenströme fließen verstärkt nach Europa

Als Donald Trump Anfang des Jahres NATO-Mitgliedsstaaten mit dem Rückzug aus dem Verteidigungsbündnis drohte, falls sie ihre Verteidigungsausgaben nicht drastisch erhöhen, reagierte Europa zunächst mit Zustimmung – jedoch nicht in Trumps Sinne. Zwar verpflichteten sich die 32 NATO-Staaten im Juni zu einer Erhöhung der Militärausgaben auf 3,5 % des Bruttoinlandsprodukts bis 2035, sowie zu weiteren 1,5 % jährlich für angrenzende Bereiche wie Cyberabwehr und Infrastruktur. Doch statt US-Waffen zu kaufen, fließt ein wachsender Teil der Mittel nun in europäische Waffensysteme.

Wachsende Zweifel an amerikanischer Verlässlichkeit

„Früher war der Deal: Europäer kaufen US-Waffen, im Gegenzug garantiert Amerika den Schutz“, sagt Guntram Wolff vom Thinktank Bruegel. Doch das Vertrauen in die Verlässlichkeit der USA ist erschüttert. Im Jahr 2024 entfielen laut Sipri 64 % der Waffenimporte europäischer NATO-Staaten auf die USA – gegenüber 52 % im Zeitraum 2015–2019. Insgesamt investierten sie 454 Milliarden US-Dollar in Rüstung, mit einem Großteil davon für US-Firmen. Doch politische Signale aus Washington lassen nun viele Länder umdenken.

Neue Partner und Alternativen im Fokus

Kanada überdenkt derzeit einen 13-Milliarden-Dollar-Vertrag über 88 F-35-Kampfjets von Lockheed Martin. Premierminister Mark Carney kündigte an, Alternativen außerhalb der USA zu prüfen. „Drei Viertel unseres Verteidigungsbudgets sollten nicht mehr nach Amerika fließen“, so Carney im Juni. Polen entschied sich kürzlich für K2-Panzer des südkoreanischen Herstellers Hyundai Rotem, ergänzend zu US-Abrams-Panzern von General Dynamics. Auch Dänemark prüft ein europäisches Raketenabwehrsystem statt der US-amerikanischen Patriot-Variante.

Kapazitäten als Engpass für die USA – Chance für Europa

Verzögerungen bei US-Lieferungen verschärfen das Interesse an europäischen Alternativen. Dänemark wartet seit fast zehn Jahren auf sechs bestellte F-35. Der Patriot kann Wartezeiten von mehreren Jahren bedeuten. Laut Cynthia Cook vom CSIS wäre Europa mit gebündelten Kräften durchaus in der Lage, eine konkurrenzfähige Rüstungsindustrie aufzubauen. „Gemeinsam könnten sie ein Pendant zur USA aufbauen – als zweite Kraft unter Gleichen.“

Börsianer setzen auf europäische Rüstung

Trotz bürokratischer Hürden und nationaler Interessen wächst die Hoffnung auf ein stärker integriertes europäisches Verteidigungsnetzwerk. Die Aktien europäischer Rüstungskonzerne reagieren bereits: Rheinmetall stieg dieses Jahr um 177 % – deutlich stärker als viele US-Konkurrenten. „Ein akuter Bedarf beschleunigt technologische Entwicklung“, sagt Wolff. „Wir könnten an einem Wendepunkt stehen.“

Bn-Redaktion/ts
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