SAP kapituliert vor Trump

DEI-Ziele plötzlich gestrichen 12.05.2025, 14:57 Uhr Jetzt kommentieren: 0

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Politischer Druck aus Washington: SAP kapituliert vor Trumps Dekret

Der deutsche Softwarekonzern SAP hat überraschend zentrale Ziele seiner Diversitätsstrategie gestrichen – darunter das ambitionierte Vorhaben, bis 2030 einen Frauenanteil von 40 Prozent in der Belegschaft zu erreichen. Auch die Kennzahl „Frauen in Führungspositionen“, bislang Teil der Vorstandsvergütung, entfällt künftig. Stattdessen soll ein „Business Health Culture Index“ die Mitarbeiterzufriedenheit messen.

Hintergrund dieser Entscheidung ist die Executive Order 14173, die US-Präsident Donald Trump im Januar 2025 unterzeichnete. Das Dekret untersagt staatlichen Auftragnehmern in den USA die Umsetzung von Diversity-, Equity- und Inclusion-Programmen (DEI) und verpflichtet sie, ausschließlich meritokratische Kriterien bei Personalentscheidungen anzuwenden. Da SAP jährlich über eine Milliarde US-Dollar Umsatz mit US-Regierungsbehörden erzielt, sieht sich der Konzern gezwungen, seine globalen DEI-Initiativen anzupassen, um rechtliche Risiken zu vermeiden.

Interne Umstrukturierung: Diversity-Office wird aufgelöst

Intern begründet SAP den Schritt mit der Notwendigkeit, „auf gesetzliche Veränderungen zu reagieren“ und die Programme „strategisch neu auszurichten“. In diesem Zuge wird das bisher eigenständige Diversity-Office mit dem Bereich Corporate Social Responsibility verschmolzen. Kritiker befürchten, dass dadurch Gleichstellungsziele in den Hintergrund geraten könnten.

Wiebke Ankersen von der Allbright-Stiftung äußerte scharfe Kritik: „Zurzeit beobachten wir drei Typen von Reaktionen auf Trump: die Kämpfer, die Tarnenden und die Opportunisten. SAP gehört zur letzten Gruppe.“

SAP-Chef Christian Klein hatte sich in der Vergangenheit offen für Quotenregelungen gezeigt. 2021 sagte er: „Solche Maßnahmen sind hilfreich, um auch unbewusste Voreingenommenheit zu durchbrechen.“ Das Ziel von 40 Prozent Frauenanteil bis 2030 wird nun fallengelassen, nachdem der Wert zuletzt bei 35,4 Prozent lag.

Kritik an US-Einfluss auf europäische Unternehmen

Die Entscheidung von SAP reiht sich in eine Serie von Anpassungen internationaler Unternehmen an das US-Dekret ein. So haben auch andere Konzerne wie Booz Allen Hamilton ihre DEI-Programme eingestellt, um den neuen Vorgaben zu entsprechen. In Europa stößt der wachsende Einfluss der US-Politik auf unternehmensinterne Strategien auf Kritik. Frankreichs Regierung bezeichnete das Vorgehen der USA als „Einmischung in die inneren Angelegenheiten“ europäischer Firmen.

Trotz des Kurswechsels betont SAP intern: „Inklusion und eine äußerst vielfältige Belegschaft sind seit jeher ein wesentlicher Bestandteil unserer Identität.“ Künftig werde das bisher eigenständige Diversity-Office mit dem Bereich Corporate Social Responsibility verschmolzen. Intern fürchten einige, dass Gleichstellungsziele dadurch in den Hintergrund geraten.

Bn-Redaktion/aw
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