Shell liefert nach Ungarn

Das Ende von russischem Gas? 10.09.2025, 19:34 Uhr Jetzt kommentieren: 0

Shell Tankstelle
© Symbolbild von GONG TY auf Unsplash
Werte zum Artikel
Name Aktuell Diff. Börse
Shell 30,79 EUR ±0,00 % Lang & Schwarz

Geopolitische Hebel: Shells Gaslieferung nach Ungarn

Während Europa fieberhaft nach Alternativen zu russischem Gas sucht, gelingt Shell ein bemerkenswerter Doppelschlag. Innerhalb eines einzigen Tages sicherte sich der britische Energiekonzern zwei langfristige Verträge, die seine Rolle als zentraler Energieversorger Europas zementieren. Besonders brisant: Der erste Deal betrifft Ungarn – ein Land, das bislang stark von russischem Erdgas abhängig ist.

Am 9. September unterzeichnete Shell einen zehnjährigen Vertrag mit dem ungarischen Staatsunternehmen MVM CEEnergy. Ab Januar 2026 sollen jährlich rund 200 Millionen Kubikmeter Erdgas über die LNG-Anlage im kroatischen Hafen Krk geliefert werden. Damit handelt es sich um den größten westlichen Gasliefervertrag in der Geschichte Ungarns. Shell ersetzt damit nicht nur russische Volumen, sondern stärkt auch seine geopolitische Bedeutung in Mittel- und Osteuropa. Der Vertrag baut auf einer bestehenden sechsjährigen Vereinbarung auf – nun aber mit deutlich mehr Reichweite und Wirkung.

Italienisches LNG: Shell expandiert im Mittelmeer

Gleichzeitig setzte Shell in Südeuropa ein starkes Zeichen: Ein zweiter Großdeal wurde mit Edison abgeschlossen, der italienischen Tochter des französischen Energiekonzerns EDF. Ab 2028 liefert Shell jährlich rund 0,7 Millionen Tonnen LNG aus den USA nach Italien – über einen Zeitraum von 15 Jahren. Damit untermauert das Unternehmen seine Vormachtstellung im globalen LNG-Handel und baut seine Präsenz im Mittelmeerraum gezielt aus.

Dieser Schritt ist nicht nur energiepolitisch klug, sondern auch wirtschaftlich kalkuliert: Die LNG-Exporte aus den USA gelten als stabil und wettbewerbsfähig. Gleichzeitig entsteht für Shell ein langfristiger Absatzmarkt in einem EU-Land, das seine Gasversorgung konsequent diversifizieren will.

Zahlen, die überzeugen: Shell bleibt finanziell auf Kurs

Die aggressive Expansionsstrategie ruht auf einer soliden finanziellen Grundlage. Im zweiten Quartal 2025 meldete Shell bereinigte Gewinne von 4,3 Milliarden US-Dollar und einen operativen Cashflow von 11,9 Milliarden US-Dollar. Die Verschuldungsquote liegt bei moderaten 19 Prozent – ein klarer Indikator für finanzielle Stabilität. Darüber hinaus läuft aktuell das 15. Aktienrückkaufprogramm in Folge, diesmal mit einem Volumen von 3,5 Milliarden US-Dollar.

Diese Zahlen belegen nicht nur wirtschaftliche Stärke, sondern geben Shell auch den nötigen Spielraum, um strategisch in neue Märkte zu investieren. Während andere Energiekonzerne noch mit strukturellen Herausforderungen kämpfen, scheint Shell seine Rolle als Gestalter der künftigen Handels- und Versorgungsströme bereits gefunden zu haben.

Mit diesen zwei Verträgen innerhalb von 24 Stunden positioniert sich Shell klar: als globaler Energieakteur mit europäischer Schlüsselfunktion.

Bn-Redaktion/aw
Kommentare (0) ... diskutiere mit.
Werbung

Handeln Sie Aktien bei SMARTBROKER+ für 0 Euro!* Profitieren Sie von kostenloser Depotführung, Zugriff auf 29 deutsche und internationale Börsenplätze und unschlagbar günstigen Konditionen – alles in einer innovativen, brandneuen App. Jetzt zu SMARTBROKER+ wechseln und durchstarten!

*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.

k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
News-Kommentare
Thema
1 Söder sieht Deutschland so stark unter Druck wie noch nie Hauptdiskussion
2 ROUNDUP/Merkel: 'Die Pandemie war eine demokratische Zumutung' Hauptdiskussion
3 Nach Reformen: Argentinien kehrt an den Finanzmarkt zurück Hauptdiskussion
4 ROUNDUP: Linke ebnet Weg zur Verabschiedung des Rentenpakets Hauptdiskussion
5 EU einig über Komplettverzicht auf Gas aus Russland Hauptdiskussion
6 Moskau erklärt Pokrowsk für erobert Hauptdiskussion
7 Trump hat sich für neuen Fed-Chef entschieden Hauptdiskussion
Alle Diskussionen
Weitere News

11:04 Uhr • Artikel • BörsenNEWS.de

Gestern 19:11 Uhr • Artikel • BörsenNEWS.de

Gestern 17:58 Uhr • Artikel • BörsenNEWS.de

Gestern 17:19 Uhr • Artikel • BörsenNEWS.de

Gestern 12:00 Uhr • Artikel • BörsenNEWS.de

Schreib den ersten Kommentar!

Dis­clai­mer: Die hier an­ge­bo­te­nen Bei­trä­ge die­nen aus­schließ­lich der In­for­ma­t­ion und stel­len kei­ne Kauf- bzw. Ver­kaufs­em­pfeh­lung­en dar. Sie sind we­der ex­pli­zit noch im­pli­zit als Zu­sich­er­ung ei­ner be­stim­mt­en Kurs­ent­wick­lung der ge­nan­nt­en Fi­nanz­in­stru­men­te oder als Handl­ungs­auf­for­der­ung zu ver­steh­en. Der Er­werb von Wert­pa­pier­en birgt Ri­si­ken, die zum To­tal­ver­lust des ein­ge­setz­ten Ka­pi­tals füh­ren kön­nen. Die In­for­ma­tion­en er­setz­en kei­ne, auf die in­di­vi­du­el­len Be­dür­fnis­se aus­ge­rich­te­te, fach­kun­di­ge An­la­ge­be­ra­tung. Ei­ne Haf­tung oder Ga­ran­tie für die Ak­tu­ali­tät, Rich­tig­keit, An­ge­mes­sen­heit und Vol­lständ­ig­keit der zur Ver­fü­gung ge­stel­lt­en In­for­ma­tion­en so­wie für Ver­mö­gens­schä­den wird we­der aus­drück­lich noch stil­lschwei­gend über­nom­men. Die Mar­kets In­side Me­dia GmbH hat auf die ver­öf­fent­lich­ten In­hal­te kei­ner­lei Ein­fluss und vor Ver­öf­fent­lich­ung der Bei­trä­ge kei­ne Ken­nt­nis über In­halt und Ge­gen­stand die­ser. Die Ver­öf­fent­lich­ung der na­ment­lich ge­kenn­zeich­net­en Bei­trä­ge er­folgt ei­gen­ver­ant­wort­lich durch Au­tor­en wie z.B. Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­richt­en­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men. In­fol­ge­des­sen kön­nen die In­hal­te der Bei­trä­ge auch nicht von An­la­ge­in­te­res­sen der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und/oder sei­nen Mit­ar­bei­tern oder Or­ga­nen be­stim­mt sein. Die Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­rich­ten­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men ge­hör­en nicht der Re­dak­tion der Mar­kets In­side Me­dia GmbH an. Ihre Mei­nung­en spie­geln nicht not­wen­di­ger­wei­se die Mei­nung­en und Auf­fas­sung­en der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und de­ren Mit­ar­bei­ter wie­der. Aus­führ­lich­er Dis­clai­mer