Schock aus China
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Xiaomi statt Apple

Chinesen schocken die Autoindustrie 07.07.2025, 16:39 Uhr Jetzt kommentieren: 0

Xiaomi
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Apple gibt auf – Xiaomi punktet doppelt

Mit einem Seitenhieb in Richtung Apple eröffnete Xiaomi-Chef Lei Jun Ende Juni in Peking die Präsentation des zweiten Elektroautos des Konzerns: ein lang erwartetes SUV. „Seit Apple sein Auto-Projekt gestoppt hat, kümmern wir uns besonders um Apple-Nutzer“, erklärte Lei und verwies darauf, dass iPhones nahtlos mit Xiaomis Fahrzeugen verbunden werden können.

Nur eine Stunde nach der Vorstellung lagen mehr als 289.000 Bestellungen für das neue SUV vor – mehr als beim ersten Modell SU7, das im März 2024 erschien. Xiaomi gelingt damit, woran Apple trotz zehn Jahren und zehn Milliarden US-Dollar scheiterte.

Erfolgsrezept: Kopieren mit System

Während Apple an seiner Vision eines vollautonomen Fahrzeugs scheiterte, setzte Xiaomi auf bewährte Konzepte von Tesla und Porsche – und auf Realismus. Ein entscheidender Vorteil: Der Einstieg erfolgte im reifen EV-Markt Chinas mit bestehenden Ladeinfrastrukturen, Subventionen und Lieferketten. Hinzu kam die Loyalität junger Kunden, die Xiaomi-Produkte bereits im Alltag nutzen.

„Xiaomis Charisma, Markenbekanntheit und Ökosystem darf man nicht unterschätzen“, sagt Yale Zhang von Automotive Foresight. Die Marke sei für viele junge Käufer die erste Wahl beim Autokauf.

Aggressive Taktik – und ein bisschen Geely

Vor dem Start sammelte Lei mit seinem Team Know-how bei Besuchen bei Geely, Great Wall und anderen Autobauern. Über 200 Experten wurden in rund 80 Meetings befragt. Parallel dazu lockte Xiaomi gezielt Top-Talente ab, unter anderem von BMW, BAIC und dem Zulieferer Magna Steyr. Besonders umkämpft: Mitarbeiter des Geely-Forschungsinstituts in Ningbo.

Ein prominenter Neuzugang: Hu Zhengnan, vormals Forschungschef bei Geely, ist heute Teil von Xiaomis Investoren-Netzwerk und war maßgeblich an der Entwicklung des SU7 beteiligt.

Lieferkette im Griff – statt auf andere verlassen

Xiaomi investierte gezielt in seine eigene Lieferkette, um Engpässe wie in der Smartphone-Vergangenheit zu vermeiden. Über 1,6 Milliarden US-Dollar flossen zwischen 2021 und 2024 in mehr als 100 Zulieferer – darunter Hersteller von Lidar-Sensoren und Bordelektronik. Zudem errichtete Xiaomi ein eigenes Werk statt auf Auftragsfertiger zu setzen.

Design-Kritik und tödlicher Unfall bremsen nicht

Trotz Erfolgen gibt es Kritik: Das Design des SU7 erinnert stark an Porsche – sogar ein SAIC-Vize nannte es „schamlos“. Die Designabteilung unter Ex-BMW-Designer Li Tianyuan verteidigte das Aussehen mit aerodynamischen Argumenten.

Ein tödlicher Unfall im März mit aktivem Fahrassistenzsystem brachte Xiaomi vorübergehend in die Defensive. Lei blieb über einen Monat lang auf Social Media still. Doch das Modell bleibt beliebt: Laut Händlern kaufen fast 50 % der Kunden den SU7 ohne Vergleich mit anderen Marken. Auch ältere Käufer greifen zunehmend zu – häufig als Geschenk für ihre Kinder.

Kurs auf Europa – trotz Handelsbarrieren

2025 will Xiaomi 350.000 Fahrzeuge ausliefern. Der SU7 startet bei 215.900 Yuan (ca. 30.100 USD), das neue SUV bei 253.500 Yuan – beides günstiger als Teslas Model 3 oder Model Y. Schon im ersten Quartal erzielte Xiaomi Rekordumsätze, getrieben von Auto- und Smartphone-Verkäufen. Die E-Auto-Sparte soll im zweiten Halbjahr 2025 profitabel werden.

Langfristig strebt Xiaomi den Sprung nach Europa an. Ab 2027 könnten Modelle in Deutschland, Spanien oder Frankreich starten. Ein F&E-Zentrum in München ist bereits in Planung – trotz hoher Importzölle von EU, USA und Türkei.

„Xiaomi ist ein Spätstarter in der Autoindustrie“, so Lei im Juni. Aber gerade in einem innovationsgetriebenen Markt gebe es Platz für Quereinsteiger.

Bn-Redaktion/ts
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