BayWa-Aktie

Kann der Absturz bald enden? 16.07.2024, 13:31 Uhr Jetzt kommentieren: 0

Strohballen
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BayWa 8,43 EUR -6,44 % Lang & Schwarz

Baywa-Aktie im freien Fall: Tiefster Stand seit 2009 erreicht

Die BayWa-Aktie hat einen massiven Einbruch erlebt und ist auf den tiefsten Stand seit 2009 gefallen.

Hohe Schulden und Finanzierungsprobleme

Der im SDax notierte Titel verlor bis zu einem Drittel seines Wertes. Hauptgründe sind die hohen Schulden des Unternehmens und eine angespannte Finanzierungslage. Der aktuelle Börsenwert von BayWa liegt bei rund 565 Millionen Euro. Das Unternehmen leidet insbesondere unter dem Preiskampf bei Solarmodulen. Ein Sanierungsgutachten soll nun die Möglichkeiten einer Restrukturierung prüfen. BayWa-Chef Markus Pöllinger plant, den schuldenfinanzierten Expansionskurs seines Vorgängers zu korrigieren. Aktuell sitzt der Konzern auf Schulden in Höhe von 5,5 Milliarden Euro, was durch die gestiegenen Zinsen noch erschwert wird.

Mangelnde Nachfrage nach Anleihen trotz hoher Zinsen

Zu den größten Gläubigern zählen die DZ Bank, die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und die UniCredit. BayWa musste im April eine 250 Millionen Euro Anleihe mangels Nachfrage zurückziehen, obwohl sie Anlegern 6,75 Prozent Zinsen boten.

Deutlicher Umsatzrückgang im Jahr 2023

Im Geschäftsjahr 2023 erzielte BayWa einen Umsatz von 23,9 Milliarden Euro, ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (27,1 Milliarden Euro). Das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) lag bei 304,0 Millionen Euro, im Vorjahr waren es noch 504,1 Millionen Euro. Der Konzern beschäftigte im Jahr 2023 durchschnittlich knapp 8600 Mitarbeiter. Der größte Geschäftsbereich ist nach wie vor die Agrarwirtschaft.

Kein Dividendenzahlung 

Nach einem Nettoverlust von 108 Millionen Euro im ersten Quartal 2024 und den hohen Schulden beschloss die Hauptversammlung, für 2023 keine Dividende zu zahlen. Im Rahmen eines "Transformationsprozesses" plant der Vorstand Einsparungen und den Verkauf unprofitabler Bereiche.

Geplante Maßnahmen zur Krisenbewältigung

Pöllinger kündigte Einsparungen und den Verkauf des Solarhandels an, für den jedoch bislang kein geeigneter Käufer gefunden wurde. Zudem sollen Stellen abgebaut und im Bausektor Kurzarbeit geprüft werden. Pöllinger versprach den Aktionären nach dem Verlustjahr 2023 eine deutliche Verbesserung für das laufende Jahr.

Scharfe Kritik von Aktionären

Die Aktionäre übten scharfe Kritik an der Unternehmensentwicklung, stimmten aber dem Vorschlag zu, für 2023 keine Dividende zu zahlen. Im Februar 2023 hatte BayWa noch ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert, endete das Jubiläumsjahr jedoch mit einem Nettoverlust von 93 Millionen Euro.

Toxisches Erbe

Die Schulden des Unternehmens stammen größtenteils aus der Amtszeit des langjährigen Vorstandschefs Klaus Josef Lutz, der das Unternehmen global auf Kredit expandierte. Nach seinem Abgang als BayWa-Chef wechselte er in den Aufsichtsrat, legte diesen Posten aber Anfang dieses Jahres nieder. Die steigenden Kreditzinsen seit 2022 haben die finanzielle Lage von BayWa erheblich belastet, obwohl das operative Geschäft profitabel blieb. Ein bedeutender Teil der Schulden ist in einem Konsortialkredit von bis zu 2 Milliarden Euro gebündelt, wovon 1,4 Milliarden in Anspruch genommen wurden. Der Konsortialkredit läuft im September 2025 aus.

Bn-Redaktion/ts
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