Kreuzfahrt-Offensive: Disney Treasure als Startsignal

Disney Cruise Line hebt mit der Disney Treasure ab dem 21. Dezember das Abenteuer auf hoher See auf ein neues Level. Das sechste Kreuzfahrtschiff der Flotte, gebaut in der Meyer Werft in Papenburg, ist nur der Anfang einer beeindruckenden Expansion. Mit der Einführung der Disney Wish im Jahr 2022 begann Disney nach einer zehnjährigen Pause wieder in den Kreuzfahrtmarkt einzusteigen. Bis 2031 plant das Unternehmen sieben weitere Schiffe, darunter die Disney Destiny, die bereits 2024 folgen soll. Dieser ambitionierte Ausbau könnte das Erlebnis-Segment – einschließlich der ikonischen Themenparks – nachhaltig stärken.

Für die Meyer Werft bedeutet der Bau der vier neuen Schiffe bis 2031 den größten Auftrag ihrer Geschichte, ein Lichtblick nach schwierigen Jahren. Auch Disney stellt sich ehrgeizige Ziele: Laut Morgan Stanley könnten die Kreuzfahrteinnahmen bis 2027 verdoppelt werden, dank einer geplanten Kapazitätssteigerung auf über 10.000 Kabinen bis 2026.

Luxus auf den Wellen: Premium-Preise und volle Auslastung

Mit Platz für 4.000 Passagiere und 1.555 Crewmitglieder setzt die Disney Treasure neue Maßstäbe im Premium-Segment. Die Jungfernfahrt ist bereits komplett ausgebucht, trotz Ticketpreisen ab 8.511 US-Dollar pro Person. Analysten wie Ben Swinburne von Morgan Stanley sind überzeugt: Die Kreuzfahrten der Disney-Flotte punkten mit überdurchschnittlichen Renditen dank hoher Margen und ausgebuchter Kabinen.

Das operative Margenpotenzial lag vor der Pandemie bei 20 bis 25 Prozent, und auch wenn Anlaufkosten und die schleppende Erholung der Branche aktuell noch dämpfend wirken, gilt das langfristige Potenzial als erheblich. Schon bis 2032 könnte das Kreuzfahrtgeschäft Umsätze von 9 Milliarden US-Dollar und einen operativen Gewinn von 2,3 Milliarden US-Dollar erzielen – fast auf dem Niveau von Disneys lukrativem Sportsegment.

Disney in der Erholungsphase: Kreuzfahrten als Schlüssel zur Zukunft

Der Ausbau der Kreuzfahrtflotte erfolgt in einer Phase des Umbruchs für Disney. Nach Investitionen in die Streaming-Plattform Disney+, die das Unternehmen in eine Krise stürzten, wurde der langjährige CEO Bob Iger Ende 2022 erneut ins Amt berufen. Sein Ziel: Den Unterhaltungsgiganten wieder auf Erfolgskurs bringen. Die Strategie scheint zu wirken – die Aktie legte im letzten Monat um fast 25 Prozent zu.

Mit einem starken Fokus auf das Erlebnis-Segment und ambitionierten Plänen in der Kreuzfahrtbranche setzt Disney auf profitables Wachstum. Die Disney Treasure und ihre Schwesterschiffe könnten dabei eine Schlüsselrolle spielen und die Marke weiter in Richtung Marktführerschaft steuern.