Gucci-Comeback

Wer soll den Luxuskonzern retten? 16.06.2025, 17:31 Uhr Jetzt kommentieren: 0

Gucci
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Name Aktuell Diff. Börse
LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton 625,80 EUR +1,73 % Quotrix Düsseldorf
Kering 290,53 EUR +1,50 % Lang & Schwarz
Renault 36,20 EUR -0,73 % TTMzero RT

Gucci-Eigentümer Kering setzt auf Auto-Manager: Luxuskonzern überrascht mit CEO-Wechsel – Aktie springt um 10 %

Strategiewechsel bei Kering: Luca de Meo soll Gucci-Krise meistern

Die Aktien des Luxuskonzerns Kering SA legten am Montag in Paris um bis zu 10 % zu – der stärkste Anstieg seit über zwei Monaten. Der Grund: Der Automobilmanager Luca de Meo, derzeit CEO von Renault SA, soll in den kommenden Tagen die Leitung des Modekonzerns übernehmen. Kering will damit auf die anhaltenden Schwierigkeiten bei Gucci reagieren, die für rund zwei Drittel des Konzerngewinns verantwortlich ist.

Insider berichten, dass De Meo die Position des CEO übernehmen soll, während Francois-Henri Pinault weiterhin Vorsitzender des Verwaltungsrats bleibt. Damit würde Kering die beiden Führungspositionen erstmals trennen.

Modekrise trifft auf Branchenwechsel: Luxusmarkt unter Druck

Der Wechsel an der Spitze erfolgt zu einer Zeit, in der der globale Luxussektor unter Druck steht – insbesondere wegen schwächelnder Nachfrage in China und möglichen US-Strafzöllen. Die Aktie von Kering hat seit ihrem Hoch im August 2021 rund 80 % an Wert verloren. Trotz neuer Designer blieb die erhoffte Trendwende bei Gucci bisher aus.

De Meo könnte nun als Branchenfremder mit frischem Blick und größerer Entscheidungsfreude für neue Impulse sorgen. „De Meo wird als Speerspitze fungieren und als Externer eher harte Entscheidungen treffen“, analysierte RBC-Experte Piral Dadhania.

Erfolg bei Renault: Verdopplung des Börsenwerts unter De Meo

Der 58-Jährige hat Renault nach schwierigen Jahren wieder auf Kurs gebracht. Unter seiner Führung verdoppelte sich der Börsenwert des Autobauers, der sich unter anderem aus der Allianz mit Nissan zurückzog und Partnerschaften mit Qualcomm und Modemarken wie Agnès B. einging.

Renault bestätigte, dass De Meo am 15. Juli ausscheiden wird – die Suche nach einem Nachfolger läuft. Analyst Philippe Houchois lobte: „Wir verdanken ihm, dass er nach Jahren enttäuschender Ergebnisse wieder Energie und Spitzenleistungen zurückgebracht hat.“

Aufholjagd gegenüber LVMH & Co.: Kering will wieder angreifen

Kering hat in den letzten Jahren mit starken Rivalen wie LVMH und Hermès den Anschluss verloren. Neben der Gucci-Schwäche sorgte ein Skandal um eine Balenciaga-Kampagne und unpopuläre Personalentscheidungen für Unruhe unter Investoren. Demna, der für die kritisierte Kampagne verantwortlich war, wurde Anfang 2024 zum Kreativchef von Gucci befördert – ein Schritt, der ebenfalls auf Skepsis stieß.

Gleichzeitig tätigte Kering Akquisitionen wie die Übernahme von Creed und einem Anteil an Valentino. Auch teure Immobilienkäufe belasteten die Bilanz und sollen nun teilweise zurückgedreht werden, um Schulden abzubauen.

Spannungen im Management: Was wird aus den bisherigen Spitzenkräften?

Mit De Meos Einstieg stellt sich auch die Frage nach der Zukunft der beiden Co-CEOs Jean-Marc Duplaix (Finanzen & Operations) und Francesca Bellettini (Markenentwicklung). Beide wurden erst vor zwei Jahren in die Doppelspitze unter Pinault berufen.

De Meo, der italienische Wurzeln mitbringt, könnte durch seine kulturelle Nähe auch ein Bindeglied zwischen der Pariser Konzernzentrale und den italienischen Marken wie Bottega Veneta oder Pomellato sein.

Kering hofft, mit dem erfahrenen Manager das Luxuslabel Gucci wieder zu alter Stärke zu führen – ein anspruchsvolles Ziel in einem sich wandelnden Markt.

Bn-Redaktion/ts
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