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Insolvenz wegen Batteriezellen – Anleger enttäuscht 19.12.2024, 18:57 Uhr Jetzt kommentieren: 0

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Hoffnungsträger Batteriezellfertigung – jetzt ein Desaster für Anleger

Der Traum von einer erfolgreichen Batteriezellfertigung „Made in Germany“ hat einen herben Rückschlag erlitten. Der Reutlinger Maschinenbauer Manz, einst Hoffnungsträger für Anleger, hat am Mittwoch angekündigt, in den nächsten Tagen einen Insolvenzantrag zu stellen. Die Ursache: Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung. Die Aktie, die noch 2021 bei 70 Euro notierte, erlebte einen dramatischen Einbruch von mehr als 80 Prozent. Innerhalb kürzester Zeit sackte der Kurs von 4 Euro auf nur noch 60 Cent ab. Eine leichte Erholung auf 1,60 Euro am Donnerstagmittag bietet kaum Trost für die Aktionäre.

Batterie-Boom blieb aus: Millionen-Umsätze, doch keine Gewinne

Manz setzte in den letzten Jahren verstärkt auf die Automatisierungstechnik für Batteriezellfertigung, im Glauben an den Aufschwung der Elektromobilität. Doch dieser Hoffnungsschimmer wurde zur Enttäuschung. 2023 erwirtschaftete das Unternehmen noch einen Umsatz von 250 Millionen Euro – allerdings ohne Gewinn. In 2024 ging der Umsatz auf 170 bis 180 Millionen Euro zurück, mit einem erwarteten Verlust von rund 35 Millionen Euro.

„Es besteht keine Finanzierungslösung zur Fortführung außerhalb eines Insolvenzverfahrens“, teilte das Unternehmen mit. Diese Nachricht trifft nicht nur Anleger, sondern auch die 1.200 Mitarbeiter hart.

Ein riskanter Branchenwechsel zu viel

Manz hat in den letzten Jahren mehrfach versucht, durch Branchenwechsel neue Geschäftsbereiche zu erschließen. Von der Displayfertigung über die Solarindustrie bis hin zur Batterietechnik – alle großen Investments scheiterten letztlich an der fehlenden Rentabilität. Der Verkauf des Batteriezellgeschäfts, der im November 2023 beschlossen wurde, kam zu spät, um das Ruder herumzureißen. Auch der Führungswechsel im Sommer, bei dem Ulrich Brahms den Vorstandsvorsitz übernahm, brachte nicht den erhofften Kurswechsel.

Firmengründer Dieter Manz, der weiterhin 19 Prozent der Anteile hält, erlebt den Niedergang seines Lebenswerks mit. Trotz der Insolvenz setzt das Unternehmen auf Gespräche mit potenziellen Investoren, doch die Zukunft bleibt ungewiss.

Für Anleger und Beschäftigte bedeutet dies das vorläufige Ende eines einst innovativen Unternehmens. Ob der Maschinenbauer jemals wieder an seine alten Erfolge anknüpfen kann, steht in den Sternen.

Bn-Redaktion/aw
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