US untersucht mögliche Umgehung von Nvidia-Exportverbot durch DeepSeek

Chinesisches KI-Startup könnte über Singapur an verbotene Chips gelangt sein

Die US-Behörden prüfen, ob das chinesische KI-Startup DeepSeek hochentwickelte Halbleiter von Nvidia über Drittfirmen in Singapur erworben hat, um bestehende Exportverbote zu umgehen. Das berichten Insider, die mit den Ermittlungen vertraut sind.

DeepSeek hat kürzlich den KI-Chatbot R1 vorgestellt, der in einigen Bereichen mit US-Entwicklungen mithalten kann. Die beeindruckende Leistungsfähigkeit des Modells hat Spekulationen ausgelöst, ob es auf westlicher Technologie basiert.

FBI und Weißes Haus untersuchen Singapurs Rolle im Chip-Handel

Sowohl das Weiße Haus als auch das FBI untersuchen, ob DeepSeek verbotene Nvidia-Chips durch Zwischenhändler in Singapur bezogen hat. Ein Nvidia-Sprecher betonte: „Wir bestehen darauf, dass unsere Partner alle geltenden Gesetze einhalten. Sollte uns gegenteilige Information vorliegen, reagieren wir entsprechend.“

DeepSeek äußerte sich nicht zu den Vorwürfen. Auch das FBI und die US-Regierung lehnten eine Stellungnahme ab.

Trump-Verbündeter: „Es muss aufhören“

Howard Lutnick, von Donald Trump als Handelsminister nominiert, machte in einer Anhörung klar, dass DeepSeek US-Exportkontrollen umgangen haben könnte. „Sie haben unsere Chips in großen Mengen gekauft und Wege gefunden, die Beschränkungen zu umgehen“, sagte Lutnick. „Das muss aufhören. Sie sollen mit uns konkurrieren, aber nicht mit unserer eigenen Technologie.“

China bleibt trotz US-Sanktionen wettbewerbsfähig

DeepSeek nutzt laut eigenen Angaben für sein V3-Modell 2.048 Nvidia H800-Chips – eine Version, die speziell für den chinesischen Markt entwickelt wurde. Nach weiteren US-Sanktionen 2023 wurde der H800-Verkauf nach China verboten. Nvidia brachte daraufhin das leistungsschwächere H20-Modell auf den Markt, das ebenfalls bald unter verschärfte Exportkontrollen fallen könnte.

Trotz massiver US-Beschränkungen zeigt DeepSeek, dass China weiterhin in der Lage ist, mit den führenden US-Unternehmen mitzuhalten. Dies stellt Washingtons Strategie, China von Hochleistungschips abzuschneiden, zunehmend infrage.