Pharma-Giganten im Fokus: Eli Lilly und Novo Nordisk kämpfen mit Herausforderungen

Eli Lilly & Co. hat vorläufige Umsatzzahlen für das vierte Quartal 2024 veröffentlicht, die hinter den Erwartungen der Analysten zurückbleiben. Das Unternehmen meldete einen Umsatz von 13,5 Milliarden US-Dollar, während die Prognose bei 14 Milliarden lag. Insbesondere die Verkäufe der Blockbuster-Medikamente Mounjaro (Diabetes) und Zepbound (Adipositas) entwickelten sich schwächer als prognostiziert.

Laut CEO David Ricks verlief der Dezember anders als üblich, da Patienten im Vorfeld der Feiertage und bevorstehender Selbstbeteiligungsresets weniger Medikamente auf Vorrat kauften. „Unsere Guidance basierte auf einem traditionellen Dezember-Boom, den wir diesmal nicht gesehen haben,“ erklärte Ricks bei der JPMorgan Healthcare Conference.

Kursrückgang und langfristige Prognose

Nach der Bekanntgabe fielen die Aktien von Eli Lilly um bis zu 6,5 %, was den größten Rückgang seit Oktober markierte. Dennoch bleibt das Unternehmen optimistisch und rechnet für 2025 mit einem Umsatz zwischen 58 und 61 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht einem Wachstum von bis zu 32 % im Vergleich zum Vorjahr.

UBS zeigt Optimismus trotz enttäuschender Studiendaten

Während Novo Nordisk zuletzt stark unter enttäuschenden Studienergebnissen zum Adipositas-Medikament Cagrisema litt, gibt es neue Zuversicht. UBS stufte die Aktie von „Neutral“ auf „Buy“ hoch, reduzierte jedoch das Kursziel von 1.100 auf 750 Dänische Kronen. Analyst Jo Walton sieht trotz kurzfristiger Rückschläge enormes langfristiges Potenzial, insbesondere durch die anhaltend hohe Nachfrage nach GLP-1-Medikamenten wie Ozempic und Wegovy.

Walton bezeichnete die Kursverluste als überzogen und sprach von einer „attraktiven Einstiegsgelegenheit“. Novo Nordisk bleibt laut ihm eine der spannendsten Wachstumsstorys Europas, vor allem im Bereich Typ-2-Diabetes und Adipositas.

Analysten uneins: Druck durch Konkurrenz und Politik

Nicht alle Analysten teilen diesen Optimismus. Jefferies und Berenberg warnten vor Herausforderungen durch Eli Lillys Orforglipron sowie bevorstehende Patentabläufe. Gleichzeitig bleibt die geopolitische Lage ein Unsicherheitsfaktor: Strafzölle unter einer möglichen Trump-Regierung könnten den US-Markt, auf den 60 % des Umsatzes entfallen, belasten.

Mit einem Wertverlust von 40 % seit dem Sommerhoch steht Novo Nordisk unter Druck. Dennoch sehen Experten Chancen für langfristig orientierte Anleger, die den aktuellen Rücksetzer nutzen wollen, um von den Wachstumschancen im globalen Adipositas- und Diabetesmarkt zu profitieren.