Hensoldt WKN: HAG000 ISIN: DE000HAG0005 Kürzel: HAG Forum: Aktien User: criscros

Du siehst also in den kommenden 12-24 Monaten mehr Potenzial bei Hensold als bei Renk? Ich habe lange überlegt, ob ich bei einem der beiden einsteigen, aber das KGV ist schon sehr hoch. Das ist es bei RHM aber auch und es steigt schier endlos, so wie Renk und Hensold. Schwer, da einen Entschluss zu fassen.

Ja, das Gefühl kenne ich. Hensoldt wirkt aktuell manchmal wie der ruhige Gegenpol zu den dynamischeren Kursbewegungen bei Renk oder anderen Werten. Aber das ist nicht zwangsläufig etwas Negatives. Gerade bei einem Unternehmen wie Hensoldt, das in langfristige Infrastruktur und Kapazitäten investiert, ist kurzfristige Kursruhe oft eher ein Zeichen von Stabilität als von Schwäche. Der Markt preist gerade viel Zukunft bei Renk ein, bei Hensoldt dagegen sieht man noch Zurückhaltung, obwohl der Auftragsbestand auf Rekordniveau ist und die Umsatzprognosen deutlich angehoben wurden. Das bietet mittelfristig auch Chancen auf Nachholeffekte.

Ich habe bei 53 gekauft und sehe gerade, dass alle Analysten Kursziele bereits gerissen wurden. Sehr ihr weiteres Potenzial? Bei Rheinmetall gehts ja auch immer weiter nach oben ungeachtet der Analysten Kursziele…

Würde mit einer Tranche loslegen aber morgen ist Freitag, schauen wir mal

alles gefühlt grün nur hier wird wieder geschwächelt… einst meine stärkste Aktie im Depot, mittlerweile von renk den Rang abgelaufen. Bin trotzdem sehr glücklich beide schon seit einiger Zeit zu haben 😬

Morgen, sagt mal Henshold ist doch krass überbewertet, tue mich schwer jetzt ein zu steigern , würde aber gerne, schwierig

Dein Zweifel ist absolut nachvollziehbar gerade bei einem Einstieg außerhalb des „Traumbereichs“ von 25–40 € fragt man sich natürlich schnell, ob man nicht zu teuer gekauft hat oder ob das Unternehmen überbewertet ist. Die Frage, ob Hensoldt aktuell „überbewertet“ ist, lässt sich aber nicht pauschal beantworten, denn es hängt stark davon ab, welchen Anlagehorizont und welches Verständnis man für die Branche und das Geschäftsmodell mitbringt. Rein bilanziell betrachtet: Ja, das bereinigte EBITDA ist zuletzt gesunken und der Nettoverlust gestiegen. Wirkt auf den ersten Blick nicht attraktiv. Aber wenn man sich die Ursache ansieht, wird klar, dass diese Zahlen in erster Linie durch gezielte Investitionen in Infrastruktur (z. B. Logistikzentrum, Digitalisierung, Personalaufbau) zustande kamen. Also Maßnahmen, die zukünftiges Wachstum überhaupt erst ermöglichen. Das Management verfolgt hier eine klare Strategie, kein blindes „Wachsen um jeden Preis“. Wichtiger ist: Der Auftragsbestand liegt mit knapp 7 Milliarden Euro auf einem Allzeithoch, was für eine hohe Visibilität zukünftiger Umsätze spricht. Zudem wurde die mittelfristige Umsatzerwartung jüngst um 1 Milliarde Euro nach oben revidiert. Das ist ein starkes Zeichen und untermauert das strukturelle Wachstum, das sich durch geopolitische Realitäten (z. B. gestiegene Verteidigungsausgaben) zunehmend verstetigt. Was die Bewertung betrifft: Das KGV wirkt hoch, ja. Aber in Märkten mit langfristigem Wachstumspotenzial – wie der Verteidigungsindustrie in Europa – sind klassische Bewertungskennzahlen nur bedingt aussagekräftig. Die Börse preist hier nicht die Gegenwart, sondern die erwartete Zukunft ein. Man investiert nicht in das Heute, sondern in das Morgen und Hensoldt hat sich in den letzten Jahren sichtbar in Richtung eines Systemspezialisten mit hoher Wertschöpfungstiefe entwickelt. Daher meine Sicht. Zweifel sind menschlich und wichtig. Aber ob Hensoldt wirklich überbewertet ist, hängt davon ab, ob man an das große Bild glaubt oder nur auf den aktuellen Kurs und das letzte Quartal schaut.