Allianz überrascht mit starkem Gewinn – Milliarden-Rückkauf gestartet

Quartalszahlen übertreffen Erwartungen

Allianz SE hat im vierten Quartal einen überraschend hohen Gewinn erzielt. Der operative Gewinn stieg um 11 % auf 4,17 Milliarden Euro, getrieben durch starke Ergebnisse im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft. Analysten hatten nur 3,89 Milliarden Euro erwartet.

Der deutsche Versicherungsriese kündigte zudem eine Dividendenerhöhung um fast 12 % auf 15,40 Euro pro Aktie an. Gleichzeitig startet ein neues Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu 2 Milliarden Euro.

Asset-Management-Sparte mit starkem Kapitalzufluss

Die zur Allianz gehörende Fondsgesellschaft Pimco konnte im vierten Quartal 14 Milliarden Euro von externen Investoren einsammeln, während Allianz Global Investors (AGI) 3 Milliarden Euro an neuen Geldern gewann. Der Gesamtgewinn der Vermögensverwaltungssparte wuchs um 3,2 %.

Doch während Pimco weiterhin Marktführer im Anleihegeschäft bleibt, kämpft AGI mit Skalierungsproblemen. Fusionen in der Branche setzen zusätzlichen Druck: Konkurrenten wie Generali und BPCE sowie BNP Paribas und AXA haben kürzlich Zusammenschlüsse angekündigt.

Versicherungsgeschäft treibt Wachstum an

Die Schaden- und Unfallversicherung erwies sich als stärkster Bereich. Der operative Gewinn stieg um 21 %, begünstigt durch eine verbesserte Schaden-Kosten-Quote, die von 93,8 % auf 93,4 % sank. Besonders positiv wirkte sich aus, dass die Belastungen durch Naturkatastrophen um über eine halbe Milliarde Euro geringer ausfielen als im Vorjahr.

Auch das Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft entwickelte sich positiv: Der Wert des Neugeschäfts stieg um 17,5 % auf 4,7 Milliarden Euro, während der operative Gewinn um 6 % auf 5,5 Milliarden Euro wuchs.

Gewinnprognose für 2025 und Marktreaktion

Für das Jahr 2025 peilt die Allianz einen operativen Gewinn zwischen 15 und 17 Milliarden Euro an – nach 16 Milliarden Euro im Vorjahr. Trotz der starken Zahlen reagierte die Börse zunächst verhalten: Die Allianz-Aktie fiel am Freitagmorgen um 0,3 % auf 332,30 Euro, liegt aber seit Jahresbeginn noch 12 % im Plus.

Analysten zeigen sich grundsätzlich optimistisch: Goldman-Sachs-Experte Andrew Baker lobte besonders den Aktienrückkauf als "die eigentlich positive Nachricht". Rhea Shah von der Deutschen Bank verwies jedoch darauf, dass die 2025er-Prognose unter den Markterwartungen liege, was kurzfristig für Zurückhaltung sorgen könnte.

Mit einem Jahresüberschuss von 9,9 Milliarden Euro (+16 %) und einem Geschäftsvolumen von 180 Milliarden Euro (+11 %) bleibt die Allianz dennoch auf Wachstumskurs – und setzt auf profitables Wachstum durch gezielte Übernahmen.