Pharma-Megadeal: Johnson & Johnson plant Übernahme von Intra-Cellular Therapies

Johnson & Johnson (J&J), einer der weltweit größten Pharma- und Medizintechnikkonzerne, steht offenbar kurz davor, das Biopharmaunternehmen Intra-Cellular Therapies zu übernehmen. Laut mit der Sache vertrauten Personen könnten die Verhandlungen bereits in dieser Woche abgeschlossen werden. Allerdings bleibt ungewiss, ob es tatsächlich zu einer Einigung kommt – andere Interessenten könnten ebenfalls ins Spiel kommen.

Aktie von Intra-Cellular auf Höhenflug

Die Aussicht auf einen möglichen Deal ließ die Aktien von Intra-Cellular vorbörslich um bis zu 21 % steigen. In den vergangenen zwölf Monaten verzeichnete das Unternehmen bereits einen Kursanstieg von rund 40 %, was einer Marktkapitalisierung von etwa 10 Milliarden US-Dollar entspricht.

Intra-Cellular Therapies entwickelt innovative Behandlungen für psychische und neurologische Erkrankungen, darunter ein Medikament gegen schwere Depressionen, das sich in der späten Testphase befindet. Zuletzt hatte die Aktie an Dynamik gewonnen, nachdem eine Einigung im Patentstreit mit Sandoz über das Mittel Caplyta gegen bipolare Depressionen erzielt wurde.

J&J stärkt seine Position im Biopharmabereich

Für J&J wäre dies die größte Übernahme im Biotechnologie-Sektor seit über einem Jahr. Nach der Abspaltung seiner Konsumgütersparte hat sich der Konzern verstärkt auf Medizintechnik und Biopharma konzentriert. Erst kürzlich übernahm J&J den Herzgerätehersteller Shockwave Medical für 13,1 Milliarden US-Dollar. Die strategische Neuausrichtung ist Teil eines Plans, das Wachstum trotz des Verlusts exklusiver Rechte für das Psoriasis-Medikament Stelara langfristig zu sichern.

„Wir haben weiterhin die finanzielle Stärke, Transaktionen in der Größenordnung von fünf bis 20 Milliarden Dollar durchzuführen, sofern sie sinnvoll sind“, sagte Nauman Shah, Leiter der Geschäftsentwicklung im Pharmabereich von J&J, im Juni.

Aufschwung in der Pharmabranche?

Eine Übernahme von Intra-Cellular könnte ein Signal für die Erholung der Pharmaindustrie nach der Übernahmepause im Jahr 2024 setzen. Neben J&J sorgte zuletzt auch der Medizintechnikhersteller Stryker mit der geplanten 4,9-Milliarden-Dollar-Übernahme von Inari Medical für Aufmerksamkeit. Ob der Deal von J&J rund um die bevorstehende JPMorgan Healthcare Conference bekanntgegeben wird, bleibt abzuwarten.