Lufthansa-Aktie unter Druck: Warum 2025 trotzdem ein Wendepunkt werden könnte

Gewinnrückgang 2024 – Doch Lufthansa blickt optimistisch auf 2025

Die Deutsche Lufthansa AG erwartet für 2025 eine deutliche Ergebnissteigerung, angetrieben von einer hohen Reiselust und einer Kapazitätsausweitung durch neue Flugzeuge.

Im vergangenen Jahr musste Europas größte Airline-Gruppe jedoch einen herben Rückgang hinnehmen: Das bereinigte operative Ergebnis sank um 39 % auf 1,65 Milliarden Euro. Hauptgrund waren hohe Personalkosten, verspätete Flugzeuglieferungen und der zunehmende Konkurrenzdruck aus dem Nahen Osten und Asien.

Dennoch bleibt das Management zuversichtlich. „Die Nachfrage nach Flugreisen bleibt hoch, was sich in einer positiven Buchungsentwicklung zu Jahresbeginn 2025 widerspiegelt“, teilte Lufthansa mit. Vorstandschef Carsten Spohr sieht 2025 als Übergangsjahr, in dem Sparmaßnahmen erste Erfolge zeigen sollen.

Kapazitätsausbau und Dividende trotz schwacher Performance

Lufthansa plant, das Sitzplatzangebot um rund 4 % gegenüber dem Vorjahr zu erhöhen. Auch der Umsatz soll steigen. Beim freien Cashflow erwartet der Konzern jedoch keine Veränderung. Trotz des Gewinneinbruchs sollen Aktionäre eine unveränderte Dividende von 30 Cent je Aktie erhalten.

Um Kosten zu senken, hat Lufthansa einen Sparkurs eingeschlagen. Der zunehmende Preisdruck durch Billigairlines sowie eine verhaltene Erholung der Geschäftsreisen nach der Pandemie belasten das Geschäft. Ein unrentabler Direktflug von Frankfurt nach Peking wurde gestrichen, da dort ältere, treibstoffintensive Maschinen im Einsatz sind.

Wettbewerb bleibt herausfordernd – Analysten dennoch positiv

Während andere Airlines teils starke Ergebnisse erzielten – so verzeichnete die IAG (Mutterkonzern von British Airways) Rekordgewinne – kämpft die Lufthansa-Kernmarke weiterhin mit roten Zahlen. Streiks, hohe Kosten und niedrigere Ticketpreise sorgten 2024 für einen Gewinneinbruch im Konzern.

Dennoch äußerten sich Analysten verhalten optimistisch. James Gordon von JPMorgan betonte, dass das für 2025 anvisierte operative Ergebnis über den bisherigen Erwartungen liege. Am Finanzmarkt kamen die Zahlen jedoch nicht gut an: Die Lufthansa-Aktie verlor vorbörslich rund 2 %.

Hoffnung durch Übernahme von Ita Airways und Flottenmodernisierung

Lufthansa sieht weiteres Wachstumspotenzial in der jüngst vollzogenen Beteiligung an der italienischen Fluggesellschaft Ita Airways. Die Airline hält nun 41 % der Anteile und plant, Ita langfristig vollständig zu übernehmen. Schon 2025 soll das Geschäft positiv zum Konzernergebnis beitragen.

Auch das Flugangebot nähert sich wieder dem Vorkrisenniveau an. Zwar lag die Kapazität 2024 noch 9 % unter dem Wert von 2019, doch mit der geplanten Ausweitung um 4 % wird dieser Abstand weiter verringert.

Ob Lufthansa 2025 die angestrebte Trendwende gelingt, hängt maßgeblich von der Umsetzung des Sparprogramms, der Stabilisierung der Ticketpreise und der Verfügbarkeit neuer Flugzeuge ab. Trotz Herausforderungen bleibt das Unternehmen optimistisch – und mit ihm einige Analysten.