Palantir Technologies

KI-Hype mit Risiken 14.07.2025, 15:47 Uhr Jetzt kommentieren: 0

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Palantir 154,59 EUR -0,98 % L&S Exchange

Zwischen Wunderglaube und Warnsignal: Palantir spaltet den Markt

Kaum ein anderes Unternehmen polarisiert derzeit stärker als Palantir Technologies. Während Optimisten das Unternehmen bereits als den „Messi der KI“ feiern, warnen andere Stimmen eindringlich vor einer neuen Tech-Blase – mit Palantir mittendrin. Tatsächlich legte die Aktie seit Anfang 2023 eine regelrechte Kursrally hin. Doch dieser Höhenflug hat prominente Kritiker: Star-Investor Stanley Druckenmiller etwa hat inzwischen seine komplette Position veräußert.

Im Zentrum der Debatte steht eine Mischung aus beeindruckenden Geschäftszahlen und einer Bewertung, die selbst an den Hochpunkt der Dotcom-Ära erinnert. Im ersten Quartal 2025 stieg Palantirs Umsatz um satte 39 Prozent, das kommerzielle Geschäft in den USA legte sogar um 71 Prozent zu. Die operative Marge erreichte 44 Prozent – ein Wert, der viele Analysten aufhorchen lässt. Doch nicht alle Kennzahlen glänzen gleichermaßen: 23 Prozent des Nettogewinns resultieren allein aus Zinserträgen, nicht aus dem operativen Geschäft. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 180 bewegt sich Palantir in einer Bewertungssphäre, die selbst Amazon in der Dotcom-Blase nicht erreichte.

KI auf Expansion – Bootcamps und Millionen-Deals

Palantir ruhte sich zuletzt keineswegs auf den Erfolgen der Vergangenheit aus. Die firmeneigene KI-Plattform „AIP“ wird offensiv vermarktet – insbesondere durch sogenannte „Bootcamps“, die potenziellen Kunden einen praxisnahen Einstieg in die Nutzung der Plattform ermöglichen. Das zahlt sich offenbar aus: Allein im letzten Quartal sicherte sich Palantir 139 Großaufträge mit einem Volumen von jeweils über eine Million US-Dollar.

Diese Zahlen unterstreichen das strategische Ziel des Unternehmens: Palantir will sich dauerhaft als zentrale Infrastruktur im KI-Zeitalter etablieren – und nicht nur als Anbieter für Geheimdienste und Militär. Besonders politisch spielt Palantir derzeit seine Karten aus: Die Trump-Administration zeigt sich ausgesprochen KI-freundlich, was Palantir zuletzt einen prestigeträchtigen Auftrag von der NATO eingebracht hat.

Wetterdaten als Wachstumsstory – oder Nebelkerze?

Ein ungewöhnlicher Schritt des Unternehmens ist der jüngste Eintritt in den Markt für Wetterdaten. Was zunächst wie ein Seitensprung wirkt, passt auf den zweiten Blick durchaus ins Bild: Wetterdaten sind komplex, hochfrequent und prädestiniert für Palantirs Datenanalyse-Kompetenz. Die Expansion wird von einigen Marktbeobachtern jedoch kritisch gesehen. Sie vermuten dahinter den Versuch, von der teils überhitzten Bewertung abzulenken oder neue Wachstumsfantasien zu wecken.

Tatsächlich stehen Analysten dem Unternehmen zunehmend gespalten gegenüber. Während Wedbush das Kursziel auf 160 US-Dollar anhebt, sehen andere Experten drastische Korrekturpotenziale von bis zu 70 Prozent. Die Diskrepanz zwischen fundamentaler Entwicklung und Marktbewertung wird damit zum zentralen Risiko – aber auch zur Chance für spekulative Anleger.

Bn-Redaktion/aw
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