Akzo Nobel warnt – Chemiebranche vor strukturellem Umbruch

Europäische Chemiewerte unter Druck – Gewinnziele wackeln 22.07.2025, 11:19 Uhr Jetzt kommentieren: 0

Akzo Nobel warnt – Chemiebranche vor strukturellem Umbruch: Europäische Chemiewerte unter Druck – Gewinnziele wackeln
© Symbolbild Pixabay
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Name Aktuell Diff. Börse
DSM-Firmenich 68,24 EUR +0,47 % Quotrix Düsseldorf
Lanxess 17,60 EUR +2,27 % TTMzero RT
Covestro 59,58 EUR -0,22 % L&S Exchange
Evonik Industries 13,26 EUR +2,99 % Lang & Schwarz
STOXX Europe 600 Chemicals Futures 1.154,07 EUR +0,23 % Eurex
Air Liquide 158,90 EUR -0,36 % Quotrix Düsseldorf
Akzo Nobel 56,13 EUR +3,94 % L&S Exchange

Gewinnwarnung mit Signalwirkung

Im zweiten Quartal meldete Akzo Nobel einen Rückgang beim bereinigten operativen Gewinn und reduzierte das Gewinnziel für 2025 von über 1,55 Milliarden auf nur noch 1,48 Milliarden Euro. Die Belastungen resultieren vor allem aus Währungseffekten sowie anhaltender Nachfrageschwäche in Kernmärkten. Das Unternehmen betont zwar eine stabile Entwicklung auf währungsbereinigter Basis, doch die Börse reagierte prompt und die Aktie verlor 4,2 Prozent.

Strukturelle Schwächen belasten ganze Branche

Die Prognosesenkung passt ins Bild eines kriselnden europäischen Chemiesektors. Analysten warnen vor einem langwierigen Strukturproblem, die erwarteten Ergebnissteigerungen bis 2026 bleiben hinter den Erwartungen zurück. Kostenvorteile durch Effizienzprogramme reichen nicht aus, um Rohstoffkosten, Überkapazitäten und globale Handelsunsicherheiten zu kompensieren. Die Folge ist eine vermehrte Belastung entlang der Zulieferketten, besonders bei Industriezweigen wie Automobilbau, Lack- und Baustoffindustrie, die stark auf chemische Vorprodukte angewiesen sind.

Zulieferdruck trifft Investorenentscheidungen

Die geringere Abnahme chemischer Grundstoffe führt zu vollen Lagern, Preisdruck und zurückhaltenden Investitionen. Auch andere Chemiewerte geraten ins Visier, so zum Beispiel auch Unternehmen wie Covestro, Evonik oder Lanxess stehen unter verstärkter Beobachtung. Während Konsumchemie- und Industriegas-Spezialisten wie DSM Firmenich oder Air Liquide als stabiler gelten, scheinen zyklische Anbieter weiterhin in der Defensive zu bleiben.

Analysten reagieren mit Kurszielsenkungen

UBS-Analysten haben die Akzo-Aktie auf „Neutral“ herabgestuft und das Kursziel von 70 auf 64 Euro gesenkt. Der Spielraum für künftige Kursgewinne sei begrenzt, solange Nachfrage und Währungseffekte belasten. Auch bei anderen Titeln aus dem STOXX Europe 600 Chemicals dürften ähnliche Bewertungen folgen, sofern keine konjunkturelle Belebung einsetzt. Ob es dem europäischen Chemiesektor gelingt, im zweiten Halbjahr 2025 aus dem Abwärtstrend auszubrechen, hängt maßgeblich von der Erholung zentraler Absatzmärkte und einer Entspannung an den Devisenmärkten ab. Andernfalls drohen weitere Prognosekorrekturen und eine Kettenreaktion entlang der industriellen Wertschöpfung.

Bn-Redaktion/jh
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