Aktienrückkauf als Zeichen der Stärke?

Bilfinger hat angekündigt, eigene Aktien zurückzukaufen, um Kapital effizient zu nutzen und den Wert pro Aktie zu steigern. Während die genaue Summe des Programms noch nicht bekannt ist, zeigt ein Blick auf die Barmittel des Unternehmens: Im Jahr 2024 lag der operative Cashflow bei 480 Millionen EUR, und das Unternehmen konnte ein EBITDA von 428 Millionen EUR erzielen. Diese Kennzahlen deuten darauf hin, dass Bilfinger finanziell solide aufgestellt ist – ein Rückkauf erscheint also gut durchdacht.

CEO warnt: Deutschland verliert an Wettbewerbsfähigkeit

Bilfinger-CEO Thomas Schulz spricht Klartext: Deutschlands Wirtschaftsstandort sei in Gefahr. Besonders hohe Energiekosten, Bürokratie und eine schwache Industriepolitik könnten das Geschäft langfristig belasten. Das Unternehmen setzt daher verstärkt auf internationale Märkte, insbesondere in den USA und dem Nahen Osten.

Tragisches Unglück in den USA – Auswirkungen unklar

Nicht nur positive Nachrichten prägen das Bild von Bilfinger. Ein Arbeitsunfall in den USA sorgt für Unsicherheit. Zwar gibt es noch keine genauen Angaben zu möglichen rechtlichen Konsequenzen, doch Analysten warnen, dass solche Vorfälle das Geschäft belasten könnten. Die Aktie reagierte nur leicht, aber langfristig könnten Schadenersatzforderungen oder Imageverluste problematisch werden.

Institutionelle Anleger haben das Sagen

Aktuell halten institutionelle Investoren rund 70 % der Bilfinger-Aktien – ein Zeichen für das Vertrauen großer Anleger. Doch ein steigender Short-Interest deutet darauf hin, dass einige Investoren auf fallende Kurse setzen. Der Aktienrückkauf könnte diese Spekulanten jedoch unter Druck setzen.

Fazit: Zwischen Risiko und Potenzial

Bilfinger navigiert durch ein schwieriges Marktumfeld. Das Aktienrückkaufprogramm könnte den Kurs stabilisieren, doch Herausforderungen wie hohe Kosten, regulatorischer Druck und externe Risiken bleiben bestehen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob sich Bilfinger langfristig behaupten kann oder ob das 63-EUR-Niveau brüchig wird.