Geopolitische Spannungen und Handelskonflikte treiben Goldpreis an

Der Goldpreis könnte in den kommenden Monaten die magische 3.000-US-Dollar-Marke knacken – und Experten gehen davon aus, dass dies erst der Anfang einer längeren Rallye sein könnte. Insbesondere geopolitische Unsicherheiten und die aggressiven Handelsmaßnahmen von Ex-US-Präsident Donald Trump haben die Attraktivität des Edelmetalls als sicheren Hafen enorm gesteigert.

Die führenden Banken haben bereits ihre Prognosen angepasst: Goldman Sachs und UBS erwarten, dass Gold spätestens im zweiten Quartal 2026 auf 3.000 US-Dollar je Feinunze steigt. Noch optimistischer ist Citi – hier wird prognostiziert, dass die Marke bereits in den nächsten Wochen oder spätestens innerhalb von drei Monaten erreicht wird. Analysten rechnen zudem damit, dass sich der Goldpreis nach Erreichen dieses Niveaus für sechs bis zwölf Monate stabilisieren könnte.

Rekordnachfrage nach Gold – Zentralbanken stocken Reserven auf

Nicht nur Investoren setzen verstärkt auf Gold, sondern auch Zentralbanken weltweit erhöhen ihre Bestände. Der World Gold Council meldete für das Jahr 2024 eine Rekordnachfrage von 4.974,5 Tonnen – besonders im vierten Quartal trieben steigende Investments und massive Zentralbankkäufe den Markt an.

Auch der Terminmarkt signalisiert eine bevorstehende Preisexplosion: Am Montagvormittag legte der Goldpreis um 1,1 Prozent auf 2.919,10 US-Dollar zu – die 3.000-Dollar-Marke rückt damit in greifbare Nähe. Haupttreiber dieser Entwicklung sind die steigende Unsicherheit an den Finanzmärkten sowie die Handelskonflikte zwischen den USA und ihren Partnern wie Kanada, Mexiko und Europa.

Trumps Ankündigung neuer Zölle von 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumimporte sowie mögliche Vergeltungsmaßnahmen haben die Spannungen weiter verschärft. Diese Politik verstärkt die Kapitalflucht in Gold, da Investoren eine Absicherung gegen volatile Märkte suchen. Analyst Kelvin Wong von OANDA sieht kurzfristig keine starke Korrektur des Goldpreises – es sei denn, der US-Dollar legt unerwartet deutlich zu.

Notenbankpolitik als Unsicherheitsfaktor

Trotz der massiven Nachfrage bleibt ein Unsicherheitsfaktor bestehen: die Zinspolitik der US-Notenbank (Fed). Gold als zinslose Anlage verliert an Attraktivität, wenn die Zinsen steigen. Zwar hat die Fed zuletzt eine vorsichtige Haltung zu möglichen Zinssenkungen signalisiert, doch Anleger werden die bevorstehende Rede von Fed-Chef Jerome Powell vor dem US-Kongress genau verfolgen.

Solange Handelskonflikte, geopolitische Risiken und Unsicherheiten über den geldpolitischen Kurs der Fed bestehen, bleibt Gold als sicherer Hafen gefragt. Sollte der Goldpreis tatsächlich über die 3.000-US-Dollar-Grenze klettern, könnte dies erst der Auftakt zu einer länger anhaltenden Hausse des Edelmetalls sein.