Jefferies sieht drastisches Abwärtspotenzial

Die Analysten von Jefferies bleiben bei ihrer pessimistischen Einschätzung für die Palantir-Aktie und bestätigen das "Underperform"-Rating mit einem Kursziel von 28 US-Dollar. Das entspricht einem möglichen Kursrückgang von 65 Prozent. Der Grund: Palantir wird mit dem 50-fachen des prognostizierten Jahresumsatzes bewertet – ein Rekordwert im Softwaresektor, der mehr als doppelt so hoch ist wie bei der nächstteuersten Konkurrenz.

Laut den Analysten um Brent Thill könnte das bevorstehende Earnings-Release am Montag zum Wendepunkt werden. Palantir hat in den vergangenen Quartalen starke Wachstumszahlen geliefert, doch selbst ein geringfügig abgeschwächtes Wachstum könnte zu einer massiven Neubewertung führen. „Jede Verlangsamung könnte eine weitere multiple Kompression nach sich ziehen“, so Jefferies.

Explodierende Kosten drücken die Prognosen

Ein weiterer kritischer Punkt ist die hohe aktienbasierte Vergütung (SBC), die sich aufgrund des steigenden Aktienkurses auf rund 120 Millionen US-Dollar summiert hat. Die Folge: Jefferies korrigierte seine EPS-Schätzung für das vierte Quartal 2024 drastisch nach unten – von ursprünglich 0,06 US-Dollar auf nur noch 0,01 US-Dollar.

Zusätzlich macht den Analysten die Entwicklung des NTM-Umsatzmultiplikators Sorgen: Dieser ist seit Jahresbeginn um 5 Prozent gesunken. „Eine derart hohe Multiplikatorausweitung haben wir zuletzt während der Covid-Blase gesehen“, warnen die Experten. Falls sich das Wachstum verlangsamt oder sich die Zinspolitik ändert, könnte der überhitzte Kurs rapide einbrechen.

Cathie Wood zieht sich zurück – Konkurrenz aus China wächst

Während Jefferies Alarm schlägt, hat sich auch Star-Investorin Cathie Wood von einem bedeutenden Aktienpaket getrennt. Am Donnerstag verkaufte die CEO von ARK Invest 127.969 Palantir-Aktien im Gesamtwert von etwa 10,4 Millionen US-Dollar.

Hinter dem Verkauf steckt die Sorge um zunehmenden Wettbewerb im Bereich künstliche Intelligenz. Insbesondere das chinesische Unternehmen DeepSeek drängt mit einer leistungsfähigen, aber kostengünstigeren KI-Computing-Lösung auf den Markt. Sollte sich Palantir hier nicht behaupten können, könnten weitere Großinvestoren dem Beispiel von Wood folgen und Gewinne realisieren.

Alle Augen sind nun auf die Quartalszahlen am Montag gerichtet. Bricht die Aktie ein oder kann Palantir die Bedenken widerlegen?