Revolutionäre Studie hebt Novo Nordisk in neue Höhen

Am Freitag verzeichnete die Novo-Nordisk-Aktie einen beeindruckenden Kurssprung von 13 Prozent. Grund für die Euphorie war die Veröffentlichung bahnbrechender Ergebnisse aus einer frühen Studie zu Amycretin, einem innovativen Abnehmmedikament des dänischen Pharmariesen. Dieser rasante Kursanstieg dreht die Aktie für das Jahr 2025 ins Plus. Besonders bemerkenswert: Anleger, die der Empfehlung von Analyst Max Gross folgten, konnten bereits Gewinne von fast 30 Prozent realisieren.

Amycretin, ein einmal wöchentlich verabreichtes injizierbares Medikament, konnte bei übergewichtigen und adipösen Probanden nach 36 Wochen eine durchschnittliche Gewichtsreduktion von 22 Prozent erzielen. Im Vergleich dazu verzeichnete die Placebo-Gruppe lediglich einen Verlust von 2 Prozent. Obwohl Nebenwirkungen wie gastrointestinale Beschwerden auftraten, wurden diese durchweg als „leicht bis mittelschwer“ eingestuft. „Die Ergebnisse bestätigen das bahnbrechende Potenzial dieses GLP-1- und Amylin-Rezeptor-Agonisten“, erklärte Martin Lange, Entwicklungschef bei Novo Nordisk.

Analysten feiern Amycretin – Konkurrenz gerät ins Straucheln

Experten wie James Quigley von Goldman Sachs bewerten die Resultate als richtungsweisend und attestieren Amycretin ein „klassenbestes Profil“. Der Experte weist jedoch darauf hin, dass weitere Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten für eine vollständige Marktbewertung nötig seien. Für Patienten mit besonders hohem Body-Mass-Index könnte die Langzeittherapie mit Amycretin entscheidende Vorteile bringen. Ein schneller Übergang zu Phase-III-Studien wird als potenzieller Katalysator für weitere Kurssprünge gesehen.

Die positiven Nachrichten von Novo Nordisk strahlen auch auf andere Unternehmen ab: Zealand Pharma, ein weiterer dänischer Anbieter von Adipositas-Therapien, verzeichnete einen Anstieg von über 7 Prozent. Dagegen sank der Kurs des Zepbound-Herstellers Eli Lilly im vorbörslichen Handel, was auf die Konkurrenz durch Novo Nordisk zurückzuführen ist.

Ein Blick in die Zukunft: Pille könnte Markt weiter aufmischen

Novo Nordisk plant, Amycretin nicht nur als Injektion, sondern auch als Pille anzubieten. Bereits im September hatte die orale Formulierung in einer Studie nach zwölf Wochen einen durchschnittlichen Gewichtsverlust von 13,1 Prozent gezeigt. Auch hier traten lediglich milde Nebenwirkungen auf. Besonders hervorzuheben ist die einzigartige Wirkungsweise von Amycretin, das gleich zwei hormonelle Mechanismen adressiert: Es aktiviert sowohl das Darmhormon GLP-1, das Wegovy ebenfalls nutzt, als auch das Bauchspeicheldrüsenhormon Amylin, welches den Appetit reguliert.

Mit diesen Fortschritten untermauert Novo Nordisk seine Vorreiterrolle in der Entwicklung innovativer Gewichtsreduktionstherapien – und stärkt zugleich seine Position gegenüber Konkurrenten. Anleger und Analysten erwarten gespannt die nächsten Schritte, die den Markt für Adipositas-Medikamente weiter revolutionieren könnten.