Rüstungsaktien im Höhenflug: Rheinmetall kratzt an der 1.000-Euro-Marke!

Rüstungsbranche auf Rekordjagd

Die Aktien der Rüstungsindustrie haben erneut historische Höchststände erreicht. Im vorbörslichen Handel auf Tradegate legten Rheinmetall um mehr als 6 % zu und näherten sich der psychologisch wichtigen 1.000-Euro-Marke. Hensoldt schoss sogar um 9 % in die Höhe. Auch Renk setzte seinen Höhenflug fort und verzeichnete mit einem Plus von über 10 % den höchsten Stand seit April 2024.

Analysten setzen immer höhere Kursziele

Besonders bei Rheinmetall liefern sich Analysten ein Wettrennen um die höchsten Prognosen. Alexander Neuberger vom Bankhaus Metzler hob sein Kursziel von 800 auf 1.085 Euro an. Er begründete dies mit „tektonischen Verschiebungen“ in der europäischen Verteidigungspolitik. Die jüngste Münchner Sicherheitskonferenz habe gezeigt, dass Europa kaum eine andere Wahl habe, als eine eigene Sicherheitsarchitektur aufzubauen – und das so schnell wie möglich.

NATO-Forderungen treiben die Kurse weiter an

Ein zentraler Treiber der Rüstungsrallye sind die steigenden Verteidigungsausgaben. NATO-Generalsekretär Mark Rutte forderte, dass die Mitgliedsländer „deutlich mehr als 3 %“ ihres BIP für Verteidigung ausgeben. Donald Trump geht sogar noch weiter und plädiert für eine Erhöhung auf 5 %. Diese Entwicklungen haben den Stoxx 600 Aerospace and Defense Index auf ein neues Rekordhoch getrieben.

Europäische Aktien profitieren massiv

Rüstungskonzerne wie Saab, Hensoldt, Renk und Rheinmetall konnten zweistellige Kursgewinne verbuchen. Auch BAE Systems und Thales stiegen kräftig. Besonders Hensoldt gilt als großer Profiteur – die deutsche Regierung hält 25 % der Anteile, und Analysten gehen davon aus, dass sich das Unternehmen 0,7 % der europäischen NATO-Verteidigungsausgaben sichern konnte.

Rheinmetall: Kursziel 1.080 Euro?

Nach einem spektakulären Kursanstieg von über 50 % seit Jahresbeginn steht Rheinmetall kurz davor, die 1.000-Euro-Marke zu durchbrechen. DZ-Bank-Analyst Holger Schmidt spricht von einer „Zeitenwende 2.0“ und sieht das Unternehmen als Hauptauftragnehmer bei steigenden Militärausgaben der NATO-Staaten. Sein Kursziel: 1.080 Euro. Auch Stifel-Analyst Alexander Wahl erwartet eine Welle neuer Aufträge, falls die NATO ihr Ziel auf 2,5 bis 3,0 % des BIP anhebt – das würde allein in Europa 85 bis 176 Milliarden Dollar an zusätzlichen Ausgaben bedeuten.

US-Rüstungsfirmen profitieren ebenfalls

Auch die großen US-Konzerne profitieren. JPMorgan schätzt, dass eine Erhöhung der europäischen Verteidigungsausgaben um 50 Basispunkte einem Marktwachstum von 15 Milliarden US-Dollar für Lockheed Martin, Raytheon, Northrop, General Dynamics und Boeing entspricht. Zudem könnte Washington Europa dazu drängen, mehr US-Waffen zu kaufen.

Fazit: Rallye noch nicht am Ende?

Angesichts der geopolitischen Unsicherheiten und der steigenden Militärausgaben könnte die Rüstungsrallye weitergehen. Experten sehen Rheinmetall als klaren Gewinner – und das nächste Kursziel könnte schon bald über der 1.000-Euro-Marke liegen.