BP-Aktie im Aufwind: Hedgefonds Elliott fordert radikale Kursänderung

Elliott steigt bei BP ein – Aktie mit größtem Sprung seit 2020

Die Aktie von BP verzeichnete den stärksten Kursanstieg seit vier Jahren, nachdem der aktivistische Investor Elliott Investment Management eine bedeutende Beteiligung an dem britischen Ölriesen erworben hat. Der von Paul Singer geführte Hedgefonds ist bekannt für seine aggressiven Maßnahmen zur Steigerung des Unternehmenswertes – und BP scheint nun sein neuestes Ziel zu sein.

Bereits in der Vergangenheit hat Elliott tiefgreifende Veränderungen bei Großkonzernen erzwungen, von strategischen Neuausrichtungen bis hin zu CEO-Ablösungen. In London schossen BP-Aktien daraufhin um 8,2 % auf 468,9 Pence in die Höhe.

BP unter Druck: Jahre der Fehltritte rächen sich

BP kämpft seit Jahren mit strukturellen Problemen und strategischen Fehlentscheidungen. Von der Deepwater-Horizon-Katastrophe bis zur abrupten Entlassung des ehemaligen CEO Bernard Looney – die Liste der Rückschläge ist lang. Besonders Looneys Annahme im Jahr 2020, dass die globale Ölnachfrage ihren Höhepunkt erreicht habe und die Energiewende schneller voranschreite als erwartet, erwies sich als kostspieliger Irrtum.

Während Konkurrenten wie Shell und TotalEnergies in den vergangenen fünf Jahren rund ein Drittel an Wert zulegen konnten, verlor die BP-Aktie im gleichen Zeitraum fast 8 %. Zudem liegt der Börsenwert mit rund 85 Milliarden US-Dollar nur noch bei weniger als der Hälfte von Shell.

Strategiewechsel erwartet: Fokus zurück auf Öl und Gas?

Laut Analysten könnte Elliott BP dazu drängen, sich stärker auf das Kerngeschäft mit Öl und Gas zu konzentrieren, Investitionen in erneuerbare Energien zurückzufahren und lukrative Geschäftsbereiche auszugliedern. Der neue CEO Murray Auchincloss hat bereits erste Maßnahmen eingeleitet: BP veräußert Teile seines Erneuerbaren-Portfolios, baut Stellen ab und setzt stärker auf lukrative Öl-Deals im Nahen Osten.

Trotz dieser Schritte wächst der Druck auf Auchincloss. Besonders die für den 26. Februar geplante Strategieaktualisierung wird von Investoren mit Spannung erwartet. Ursprünglich war diese Präsentation für Anfang Februar in New York angesetzt, wurde jedoch kurzfristig nach London verlegt – offiziell wegen einer medizinischen Behandlung des CEOs.

Elliott könnte eine Zerschlagung von BP fordern

Elliott hat bereits mehrfach bewiesen, dass er vor drastischen Maßnahmen nicht zurückschreckt. Experten spekulieren über eine mögliche Aufspaltung von BP in einen fossilen und einen erneuerbaren Energiebereich. Auch eine Fusion mit einem Konkurrenten – etwa Shell oder ConocoPhillips – wird als Option gehandelt.

Unabhängig von der genauen Strategie dürfte die Intervention von Elliott Bewegung in die festgefahrene Situation bringen. BP steht an einem entscheidenden Wendepunkt – und die kommenden Wochen könnten richtungsweisend für die Zukunft des Unternehmens sein.