BYD ruft 115.000 Fahrzeuge zurück

Anleger reagieren nervös 17.10.2025, 19:56 Uhr Jetzt kommentieren: 0

BYD ruft 115.000 Fahrzeuge zurück: Anleger reagieren nervös
© Bild von BYD Image Bank
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BYD 10,32 EUR +0,15 % Lang & Schwarz

Der größte Rückruf in der Unternehmensgeschichte

Laut mehreren Berichten hat BYD angekündigt, 115.000 Fahrzeuge der Modelle Tang EV und Yuan Pro zurückzurufen. Grund sind mögliche Sicherheitsmängel an den Hochvolt-Batterien und an der elektronischen Steuerungseinheit. Betroffen sind Fahrzeuge, die zwischen Mai 2021 und Juni 2024 produziert wurden – also eine Phase, in der BYD seine Produktion massiv skalierte.

Die chinesische Marktaufsicht SAMR (State Administration for Market Regulation) erklärte, dass es vereinzelt zu Kurzschlüssen und Überhitzungen gekommen sei, was potenziell Brandgefahr bedeutet. BYD betont jedoch, dass es sich um „eine Vorsichtsmaßnahme“ handle und bisher keine schweren Unfälle registriert worden seien.

Die Rückrufaktion erfolgt in einem sensiblen Moment: BYD hatte zuletzt Rekordabsätze gemeldet – 3,6 Millionen Fahrzeuge wurden 2024 weltweit verkauft, davon rund 20 % außerhalb Chinas. Das Ziel für 2025 liegt bei über 4 Millionen Einheiten. Doch der Rückruf wirft Fragen über Qualitätskontrolle und Fertigungsgeschwindigkeit auf, gerade in einer Phase des rasanten Wachstums.

Marktreaktion und Kursentwicklung

An der Börse reagierten Anleger nervös: Die BYD-Aktie fiel binnen drei Handelstagen um rund 6 % und pendelte sich zuletzt bei 11,61 EUR ein. Analysten sehen den Rückruf als kurzfristigen Dämpfer, verweisen aber darauf, dass BYD über eine solide Bilanz und hohe operative Marge von 9,4 % verfügt – ein Wert, der deutlich über dem Branchendurchschnitt liegt.

Langfristig bleibt das Unternehmen gut positioniert: Der Absatz in Europa und Lateinamerika wächst zweistellig, und in Großbritannien stiegen die BYD-Verkäufe im Jahresvergleich um 880 %, womit die Marke dort bereits mehr Elektroautos verkauft als Volkswagen.

Globalisierung unter Druck

Dennoch steht BYD unter zunehmender Beobachtung internationaler Regulierungsbehörden. In den USA und der EU werden mögliche Subventionstatbestände geprüft, während China selbst mit Überkapazitäten und Preiskämpfen kämpft.
Analysten schätzen, dass die Margen im Heimatmarkt 2025 um bis zu 1,5 Prozentpunkte schrumpfen könnten. Der Rückruf verschärft dieses Bild – er ist nicht nur ein logistisches Problem, sondern auch ein Reputationsrisiko in einem Markt, in dem Vertrauen entscheidend ist.

Trotzdem investiert der Konzern weiter in Expansion: In Südafrika baut BYD derzeit ein landesweites Ladenetzwerk auf, während in Mexiko die Premium-Tochter Denza erstmals auf den Markt kommt. Diese Internationalisierung soll den Absatz breiter diversifizieren – und die Abhängigkeit vom chinesischen Markt reduzieren.

Community-Stimmung

Im Börsennews-Forum zeigt sich ein gemischtes Bild.
Ein Nutzer kommentiert: „Qualität vor Quantität – das scheint BYD vergessen zu haben.“
Ein anderer kontert: „Rückrufe sind bei dieser Produktionsmenge normal. Tesla hatte Schlimmeres.“
Viele sehen den Rückruf als Bewährungsprobe, nicht als Wendepunkt. Ein langjähriger Aktionär schreibt: „Ich bleibe drin – die Batteriekompetenz bleibt Weltklasse.“
Insgesamt herrscht vorsichtiger Optimismus, gepaart mit der Erkenntnis, dass BYD nicht mehr unverwundbar ist.

Fazit

BYD bleibt ein Schwergewicht der globalen E-Mobilität – technologisch stark, finanziell solide, aber zunehmend verwundbar durch die eigene Größe. Der Rückruf von 115.000 Fahrzeugen ist ein Weckruf für das Qualitätsmanagement und eine Mahnung an Investoren, dass selbst Marktführer Rückschläge verkraften müssen.
Mit 11,61 EUR notiert die Aktie auf einem Niveau, das Chancen für langfristige Anleger bietet – vorausgesetzt, BYD gelingt der Spagat zwischen Wachstum, Qualität und globaler Glaubwürdigkeit.

Bn-Redaktion/pl
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