BYD überholt Tesla: Chinas Elektroauto-Riese mit Kursrally dank Smart-Driving-Offensive

BYD-Aktie setzt Höhenflug fort

Chinesische Aktien haben in diesem Jahr deutlich besser abgeschnitten als ihre US-amerikanischen Pendants – ein herausragendes Beispiel ist der Elektroautobauer BYD. Während die Tesla-Aktie seit Mitte Dezember unter Druck steht und über 10 % verloren hat, konnte BYD kräftig zulegen. Die Aktie des chinesischen Marktführers für Elektrofahrzeuge stieg seit Jahresbeginn um mehr als 26 % und markierte kürzlich ein neues Allzeithoch.

Smart-Driving-Strategie beflügelt Kurs

Am Dienstag erreichten die in Hongkong gehandelten BYD-Aktien einen Höchststand, bevor Gewinnmitnahmen zu einem Tagesverlust von 3,4 % führten. Dennoch bleibt der Trend intakt: Der Kursanstieg reflektiert die hohe Erwartungshaltung an BYDs neue Smart-Driving-Strategie, mit der das Unternehmen Tesla direkt herausfordert.

Besonders positiv reagierten Investoren auf die Ankündigung, künftig in nahezu allen neuen Modellen fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme ohne Aufpreis anzubieten. Dies könnte die Marktdynamik erheblich verändern – insbesondere im preissensiblen chinesischen Markt, wo BYD bereits eine dominierende Stellung innehat.

„God’s Eye“: Kampfansage an Tesla

Im Fokus steht BYDs eigenes Fahrerassistenzsystem „God’s Eye“, das bereits in Modellen ab 100.000 Yuan (ca. 13.684 USD) zur Serienausstattung gehören wird. Zudem sollen auch günstigere Modelle wie der Seagull oder der neue Plug-in-Hybrid Seal 05 DM-i (ab 89.800 Yuan) von der Technologie profitieren.

„BYD bietet im Wesentlichen eine kosteneffiziente Lösung und beschleunigt die Kommerzialisierung der grundlegenden Selbstfahrtechnologie“, erklärte Faye Gao, Portfoliomanagerin bei Lombard Odier Investment Managers. Dies könnte einen neuen Preiskampf in der Branche auslösen.

Marktführerschaft in Reichweite

Mit einem geplanten Absatz von 5 bis 6 Millionen Elektro- und Hybridautos in diesem Jahr könnte BYD Tesla endgültig als weltweit größten Verkäufer von Elektrofahrzeugen ablösen. Bereits 2023 fehlten weniger als 25.000 Einheiten, um Elon Musks Konzern zu überholen.

Trotz der starken Kursentwicklung bleibt die BYD-Aktie vergleichsweise günstig: Sie wird derzeit mit dem 18-fachen des Forward-Preises gehandelt – ein Bruchteil des Tesla-Niveaus. Sollte sich die Smart-Driving-Offensive als Erfolgsfaktor erweisen, könnte BYD nicht nur an der Börse, sondern auch im globalen Automarkt weiter an Boden gewinnen.