Digitalisierungsschub für die Bundeswehr

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat einen bedeutenden Rahmenvertrag mit der Bundeswehr abgeschlossen und damit seine Rolle als zentraler Technologiepartner der deutschen Streitkräfte weiter gefestigt. Der Vertrag mit dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) umfasst die Lieferung und Modernisierung von bis zu 368 hochmodernen Zugsystemen mit einem Maximalvolumen von 3,1 Milliarden Euro. Die Laufzeit erstreckt sich bis Ende 2030.

Als erster Meilenstein des Deals wurde ein Festauftrag über 417 Millionen Euro unterzeichnet. Dieser beinhaltet die Modernisierung von 68 bestehenden sowie die Beschaffung von 24 neuen Soldatensystemen. Rheinmetall betont, dass diese Technologie eine direkte Vernetzung der Soldaten mit Panzersystemen ermöglicht, wodurch die Gefechtsführung erheblich optimiert wird.

Aktie erholt sich und klettert an DAX-Spitze

Nach einer kurzen Schwächephase, bedingt durch Gewinnmitnahmen, dreht die Rheinmetall-Aktie wieder deutlich ins Plus. Die Nachricht über den Milliardenauftrag beflügelt das Papier, das sich an die Spitze des DAX setzt. Der positive Trend wirkt sich auch auf andere Rüstungswerte aus – Renk im SDAX kann ebenfalls zulegen.

Noch am Donnerstag hatten Spekulationen über ein mögliches Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin für Unsicherheit an den Märkten gesorgt. Rheinmetall verzeichnete einen Rückgang von 4,8 Prozent, während andere Rüstungskonzerne wie Hensoldt (-5,8 % im MDAX) und Renk (-4,9 % im SDAX) ebenfalls Verluste hinnehmen mussten. Internationale Player wie Thales und BAE Systems wurden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen.

Rheinmetall baut digitale Gefechtsführung aus

Der Konzern hat bereits in der Vergangenheit bedeutende Aufträge zur Modernisierung der Bundeswehr erhalten, darunter Projekte zur Optimierung militärischer Kommunikation und zur Integration neuer IT-Systeme. Die nun beauftragten Soldatensysteme gelten als Schlüsseltechnologie für das digitale Schlachtfeld der Zukunft. Sie ermöglichen eine nahtlose Vernetzung zwischen Soldaten und gepanzerten Einheiten, die als Kommunikationsknoten fungieren, und verbessern so die Einsatzfähigkeit.

Mit dem neuen Milliardenvertrag stärkt Rheinmetall nicht nur seine Marktstellung, sondern sichert sich auch langfristig Aufträge im Bereich der militärischen Digitalisierung. Anleger honorieren dies mit starkem Kaufinteresse – die Aktie nähert sich erneut ihrem Allzeithoch (ATH).