Ferrari verliert Tempo

Anleger bremsen nach Zielkürzung 09.10.2025, 18:27 Uhr Jetzt kommentieren: 0

Ferrari verliert Tempo: Anleger bremsen nach Zielkürzung
© Symbolbild von Alexander Ramsey auf Unsplash
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Ferrari 323,05 EUR -0,11 % Lang & Schwarz

Strategieplan 2030: Luxus ja, Tempo nein

Ferrari präsentierte vergangene Woche seinen „2030 Strategic Roadmap“, der vorsieht, dass etwa 50 % der Verkäufe in fünf Jahren elektrisch oder hybrid sein sollen – weniger als die zuvor kommunizierten 60 %. Die Entscheidung begründete CEO Benedetto Vigna mit der „klaren Erwartung der Kunden nach einer breiteren Motorenpalette“.
Das heißt im Klartext: Ferrari bleibt länger beim Verbrenner, als viele Analysten erwartet hatten.

Zudem peilt der Konzern für 2030 einen Jahresumsatz von rund 8 Milliarden Euro an – das entspricht einem jährlichen Wachstum von rund 6 %, während der Markt mit bis zu 9 % gerechnet hatte. Damit enttäuschte Ferrari die hohen Erwartungen, die in den vergangenen Jahren durch seine Margenstärke und Preisdisziplin geschürt wurden.

Aktiensturz und Analystenreaktionen

Nach der Präsentation reagierten Investoren sofort: Die Aktie fiel zeitweise um 16 % auf den niedrigsten Stand seit 2016. Analysten von Forbes, Barron’s und BusinessToday sehen den Hauptgrund in der „fehlenden Vision beim Übergang zur Elektromobilität“.
Die geplante Einführung des ersten vollelektrischen Modells – des Ferrari Elettrica – wurde erneut bestätigt, soll aber frühestens Ende 2026 anlaufen.

Auch die Gewinnziele bleiben konservativ: Für das laufende Jahr erwartet Ferrari ein EBITDA zwischen 2,5 und 2,6 Milliarden Euro, kaum über dem Wert von 2024. Dabei lag die operative Marge zuletzt bei beachtlichen 38 %, doch steigende Entwicklungskosten für neue Antriebstechnologien und strengere EU-Vorgaben drücken die Profitabilität.

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor sind die hohen Preise seltener Materialien wie Lithium und Nickel, die für Hybrid- und Elektromodelle benötigt werden. Die Kostenexplosion in der Batterielieferkette trifft selbst Premiumhersteller wie Ferrari.

Zwischen Tradition und Transformation

Trotz der Enttäuschung bleibt Ferrari finanziell robust: Die Nettoverschuldung lag zum Halbjahr bei nur 1,1 Milliarden Euro, während die liquiden Mittel über 2,3 Milliarden Euro betrugen. Die Marke gilt als eine der profitabelsten im Automobilsektor – kein anderer Hersteller erreicht pro verkauftem Fahrzeug einen höheren Gewinn.

Analysten von Jefferies und UBS bewerten die Aktie trotz des Einbruchs weiterhin mit „Kaufen“, allerdings mit leicht gesenkten Kurszielen zwischen 385 und 400 EUR.
Langfristig bleibe Ferrari ein „Luxus-Technologiekonzern“ – allerdings einer, der sich bewusst langsam bewegt.

Blick nach vorn

In den kommenden Quartalen dürfte sich der Fokus auf die Elektrosparte richten. Der Elettrica soll mit einem vollständig neu entwickelten Batteriepaket und 900-Volt-Architektur überzeugen. Gleichzeitig arbeitet Ferrari an synthetischen Kraftstoffen, um auch Verbrenner künftig klimaneutral zu betreiben.

Der Spagat zwischen Tradition und Transformation bleibt jedoch eine Herausforderung. Anleger hoffen, dass Ferrari im nächsten Jahr wieder schneller aus der Kurve kommt.

Community-Stimmung

Im Börsennews-Forum herrscht geteilte Stimmung:
Ein Nutzer schreibt: „Ferrari bleibt Ferrari – wer hier Panik verkauft, hat die Marke nie verstanden.“
Ein anderer kommentiert nüchterner: „Luxus allein reicht nicht, wenn die Story stockt.“
Mehrere Investoren verweisen darauf, dass der Rückgang überzogen sei und langfristig Chancen bietet. Andere wiederum kritisieren das „fehlende E-Feuerwerk“ – man erwarte von einer Ikone wie Ferrari mehr Zukunftsdrang.

Trotz der Korrektur bleibt der Tenor: Ferrari ist angeschlagen, aber nicht abgeschrieben.

Bn-Redaktion/pl
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