Porsche rutscht ins Minus

Alte Stärken, neue Zweifel 28.10.2025, 09:35 Uhr Jetzt kommentieren: 0

Porsche rutscht ins Minus: Alte Stärken, neue Zweifel
© Symbolbild von Alvaro Polo auf Unsplash
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Name Aktuell Diff. Börse
Porsche AG 45,91 EUR ±0,00 % Lang & Schwarz

Dramatischer Gewinneinbruch trotz stabiler Umsätze

Im dritten Quartal 2025 meldete die Porsche AG laut MSN Finance einen nahezu vollständigen Gewinneinbruch:
Der Nettogewinn fiel auf 11 Millionen EUR, nach 1,1 Milliarden EUR im Vorjahresquartal – ein Rückgang von über 99 %.
Hauptursachen waren Rückstellungen für Strafzölle, Kostensteigerungen in der Lieferkette und eine schwächere Nachfrage im E-Auto-Segment. Dennoch stieg der Umsatz leicht auf 10,7 Milliarden EUR, gestützt durch stabile Verkäufe klassischer Modelle wie 911 und Macan.

Die operative Marge, einst das Markenzeichen der Stuttgarter, sank von 18,5 % auf 1,4 %. CEO Michael Mauer, der erst vor wenigen Wochen den Posten von Oliver Blume übernahm, sprach von einem „Übergangsjahr“, in dem man Lehren ziehen und „die Marke strategisch neu justieren“ müsse.

Klassiker sollen die Bilanz retten

In einem überraschenden Schritt kündigte Porsche an, bestimmte Verbrennermodelle – darunter den 718 Cayman und Boxster – wieder stärker in den Fokus zu rücken.
Grund: Der Absatz reiner E-Fahrzeuge blieb im dritten Quartal hinter den Erwartungen zurück. Besonders das Flaggschiff Taycan verlor Marktanteile, da Konkurrenzmodelle von BMW, Tesla und BYD preislich attraktiver wurden.

Laut Unternehmensangaben sollen künftig Hybrid- und Performance-Verbrenner in ausgewählten Märkten parallel zu E-Modellen angeboten werden. Diese Entscheidung stieß bei Analysten auf geteilte Reaktionen:
Während Global Banking & Finance den Schritt als „pragmatisch und marktorientiert“ lobt, warnen andere vor einem „strategischen Rückfall“, der Porsches Innovationsimage beschädigen könnte.

Einsparungen und Finanzmanöver

Positiv fiel dagegen der operative Cashflow auf, der trotz der schwachen Gewinnentwicklung um 12 % auf 1,5 Milliarden EUR zulegte – dank eines strikten Kostenmanagements.
Zudem emittierte die US-Tochter Porsche Financial Services Inc. eine neue Asset-Backed-Security (ABS)-Anleihe über 1,1 Milliarden USD, um Liquidität für zukünftige Projekte zu sichern.
Diese Maßnahme verschafft dem Konzern kurzfristig finanziellen Spielraum, signalisiert aber auch den Druck, alternative Finanzierungsquellen zu erschließen.

Analysten und Märkte reagieren gemischt

Während Medien berichten, dass die Aktie nach den Zahlen zunächst über 8 % fiel, hat sich der Kurs inzwischen stabilisiert.
Simply Wall Street betont, dass Porsches Bewertung nun deutlich unter dem Branchenschnitt liegt – das KGV beläuft sich auf 8,9, verglichen mit 13,5 bei Ferrari und 11,8 bei Mercedes-Benz.
Dennoch bleiben viele Marktteilnehmer vorsichtig. Berenberg etwa senkte das Kursziel auf 50 EUR, bleibt aber bei „Hold“. Goldman Sachs hält an „Buy“ fest – mit einem Kursziel von 65 EUR und Verweis auf „die außerordentliche Markenstärke und solide Bilanz“.

Community-Stimmung

Im Börsennews-Forum herrscht gespannte Skepsis.
Ein Nutzer schreibt: „Porsche verliert den Luxusfaktor, wenn sie zu viel auf Masse gehen. Der 911 ist die Seele der Marke – den dürfen sie nicht opfern.“
Ein anderer kontert: „Die Rückkehr zu Verbrennern ist überfällig. Kunden wollen Sound und Emotion, nicht nur Reichweite.“
Mehrere Anleger diskutieren zudem über die Nachfolge von Ex-CEO Blume und fordern klare Kommunikation über die Zukunftsstrategie.
Trotz der Kritik schwingt zwischen den Zeilen Vertrauen in die Marke mit – die meisten halten die Kursverluste für überzogen, sehen aber eine längere Erholungsphase voraus.

Fazit

Die Porsche-Aktie steht bei 48 EUR unter massivem Druck, doch die Ursachen sind komplex.
Zwischen geopolitischen Risiken, veränderten Verbraucherpräferenzen und einer internen Neuausrichtung versucht der Konzern, alte Stärken mit neuen Realitäten zu verbinden.
Sollte die Kombination aus Kostendisziplin, Hybrid-Strategie und Finanzstabilität greifen, könnte Porsche die aktuelle Krise in eine Phase nachhaltiger Erneuerung verwandeln – und Anlegern mittelfristig wieder Freude bereiten.

Bn-Redaktion/pl
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